Stubener Akzente
Zwei Konzerte in der Klosterruine Stuben
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Die Chöre kamen am Freitag, 11. Juni 2004...

Mit zwei Konzerten setzte der Calmont-Förderverein gleich zwei musikalische Akzente. Er unterstrich damit sein Vorhaben, langfristig aus dieser imposanten Kirchen-Ruine ein Konzert- und Festspielort fest zu etablieren. Die ersten Ansätze sind schon einmal vor Jahren von Reinhold Schommers und Norbert Krötz gemacht worden.

Am ersten Abend waren die Chöre der Region in Stuben, um sich selbst einmal von dem genialen Freiluft –Konzertsaal zu überzeugen. Obwohl mal wieder, -wie schon so oft, Regen die Veranstaltung begleitete, kam doch unter den großen neuen Schirmen eine besondere Atmosphäre auf, als der Bremmer Gesangverein mit dem „Lied an den Calmont“ den musikalischen Reigen eröffnete. Eugen Hayer verstand es seine Sängerinnen und Sänger immer wieder über den Abend mit gut einstudiertem Gesangsgut zu überzeugen. Der mittlerweile zu einem Geheim-Tipp mutierte Männergesangverein 1871 Ediger begeisterte an dem Abend seine Sangeskollegen und Besucher aus den Nachbardörfern.

Engagiert bis zur Aktion auf der Bühne war Josef Daniels als Dirigent, wenn er modernes Liedgut ,- von Easy Rider bis Lolly Popp,- mit seinen Edigerer Mannen so trefflich und pointiert vortrug, bzw. vortragen ließ. Und das fiel auf: Immer frei gesungen, -ohne Notenblätter! Die von Norbert Krötz geschriebene, von Helmut Brück und Bernhard Himmen überarbeitete Parodie eines Reinhard Mey –Liedes „Über dem Calmont“ brachte auch die Nachbarn aus dem „Dorf der Knubben“ doch so richtig zum lachen.

Weiche Akzente setzten dagegen acht Mädchenstimmen aus dem Moselort Ürzig, die unter der Leitung Ihrer Dirigentin, die betont und dezent ihre Schützlinge aus dem Publikum heraus mit wenigen Handzeichen dirigierte. Passend zur ehemals geheiligten Stätte kamen sinnliche und geistliche Lieder zum Vortrag, die noch von Michael Schumacher am Piano einfühlsam begleitet wurden. Harmonie pur! Diese wurde dann noch komplettiert durch den beeindruckenden Gesang der Mezzo-Sopranistion. Die Dirigentin des Jugendchores, Ingrid Wagner ist eine im hiesigen Raum bekannte und voluminöse Stimmgewalt, die in der Kirchenhalle auf der Moselhalbinsel mit sinnlichen und ebenfalls geistlichen Liedern ihr richtiges Echo fand.

Norbert Krötz aus Ediger-Eller moderierte den Abend und brachte Verse und Prosa seines Großvaters Leonhard Probst ebenso ein, wie Gedichte von Ausonius bis zur Neuzeit, die sich mit dem Thema Mosel, Landschaft, Menschen und Moselwein befassten.

 
...und am Samstag dann der Blues.

Am Samstag Abend dann Blues Delivery

Es gibt sie immer noch, die Band, die in den 70er Jahren im Rheinland Furore machte: Blues Delivery. Sie spielt Blues, Boogie Woogie und Swing, allerdings auf die Blues Delivery eigene Art.

Es sind viele junge Gesichter unter den Zuhörern im Kloster Stuben, aber auch reifere Jahrgänge.

Alle gehen mit, der Rhythmus geht in die Beine. Klassiker der 30er und 40er Jahre erklingen. Basin Street Blues, St. Louis Blues, Georgia on mind (eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Ray Charles) aber auch viele Eigenkompositionen des Pianisten und Bandleaders Rafael Rieck. Es ist wie beim Son auf Kuba, die Alten sind das Salz in der Suppe. Solis des Saxophonisten Francois de Ribaupierre und des Bassisten

Christian Ramond heizen die Stimmung an, Marcus Rieck am Schlagzeug spielt total nuanciert. Der „Stoptime-Boogie“ animiert zum Mitklatschen, der „Eifel-Train“ fegt durch die heilige Halle, der „Boogie for W.A. Mozart“ ist eine Offenbarung.

Rafael Rieck ist in seinem Element und glücklich in der speziellen Atmosphäre spielen zu können. In seinen jungen Jahren begleitete er die Blueslegende Blind John Davis durch halb Europa, als Solist trat er vor einem Bataillon amerikanischer G.I.´s auf, er spielte schon in Shanghai und fürs chinesische Fernsehen,

 
doch jetzt ist er mit dem „Eifel-Blues“ in seiner Heimat zurück.

Zwei Stunden allerheißeste Musik vom Feinsten – und noch feiner – im nächsten Jahr kommt er wieder.

Halleluja.

Dafür spricht auch die gute logistische und technische Leistung des Fördervereins-Vorstandes der wieder bestens vom Bremmer Ortsbürgermeister Heinz Berg unterstützt wurde.

 
Text: Bernd Ternes (DLR, Mayen) - Fotos: Bernd Ternes (DLR, Mayen) und Rainer Pellenz, Bremm
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