HISTORIA BREMVM - Die Geschichte(n) der Ortsgemeinde Bremm an der Mosel
Die Bremmer Pastoren
- wird nach und nach vervollständigt -   von Rainer Pellenz
NIKOLAUS SCHROTH NIKOLAUS KLEIN ANTON SALZ
     
Die Pfarrer der Pfarrei Bremm seit der Französischen Revolution. Ein Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Bremm.

Die Französische Revolution wirkte sich auch in unserer Pfarrei aus. „Wegen der Anfeindungen einiger“ musste
Johannes Nikolaus Friedrichs,
der seit 24.06.1790 in Bremm Pfarrer war, im Jahre 1798 die Pfarrei verlassen. Er ging in seine Heimat Mesenich und übernahm im Jahre 1804 die Pfarrei Ernst, wo er am 13.03.1810 starb.

In Bremm trat an seine Stelle der Exjesuit
Johann Franz Xaver Wangemann,
geboren in Trier am 18.12.1743. 1761 wurde er an der Universität Trier Baccalaureus der freien Künste, 1762 Magister. Er war vom 22.12.1798 bis zum Jahre 1805 Pfarrer in Bremm, danach Pfarrer bzw. residierender Vikar in Aldegund, wo er am 18.02.1814 starb.

Bremm war 1802 zum neu gegründeten Bistum Aachen gekommen. 1805 bis 1809 kam Bremm als Filiale zu Eller, weshalb
Johann Peter Eberz
(vorher Franziskanerpater Simon) von 1805 bis 1807 als „Vikar“ erscheint. Nach Aufhebung des Franziskanerordens und des Klosters in Enkirch war er zunächst dort als Pfarrer eingesetzt, ehe er nach Bremm kam. Er starb im Hospital in Koblenz am 11.10.1812.

Johann Philipp Schreiber,
Sohn des Sekretärs des Grafen Wittgenstein, geboren am 04.12.1759 in Ehrenbreitstein, war Augustiner-Chorherr in Klausen gewesen. Er war zunächst im Jahre 1808 noch Vikar, ab 01.05.1809 war er Pfarrer in Bremm, das von diesem Tage an Sukkursalpfarrei wurde. Pfarrer Schreiber starb am 10.12.1813 in Bremm.

1794 bis 1813 war das Bistum und der Kurstaat Trier durch die Franzosen besetzt. Das Konkordat von 1802 teilte das bisherige Trierer Unterstift, wozu auch Bremm gehörte der neuen Diözese Aachen zu und führte zur Neueinteilung der Pfarreien in Kantonalpfarreien und Sukkursal-(Hilfs-)pfarreien.

Martin Burg,
geboren am 30.04.1764 in Reil, war am 28.03.1789 zum Priester geweiht worden. Ehe er nach Bremm kam, war er Kaplan in Alf, Landkern und Cochem, Pfarrer in Urschmitt und zuletzt in Beilstein gewesen. Vom 21.01.1814 bis zum 03.04.1840, dem Tag seines Todes wirkte er in Bremm, das im Jahre 1824 zum neuen Bistum Trier zurückkam. Bemerkenswert ist der Guss von drei Glocken in Stadt-Kyll im Jahre 1833.

Nach einer Aufstellung aus dem Jahre 1835 zählte damals Bremm in 145 Familien 710 Seelen, davon 450 Kommunikanten.

Im Juni 1840 folgte als Pastor von Bremm
Gerhard Theis,
geboren am 04.10.1805 in Badem bei Bitburg. Er war am 19.09.1829 in Trier zum Priester geweiht worden, als Kaplan wirkte er in Zell, als Pfarrer in Trarbach und Waldalgesheim, bevor er seine letzte Pfarrstelle in Bremm antrat. Er starb in Bremm am 05.12.1845.

Johannes Scheurer
war 40 Jahre Pfarrer in Bremm. Nach seiner Kaplanszeit in Kirchberg und Zell war er Pastor in Trarbach und Rhaunen gewesen. Als er am 1. Februar 1846 die Pfarrei Bremm übernahm, war er erst 43 Jahre. Unter ihm wurde in den Jahren 1863 und 1864 das jetzige Pfarrhaus gebaut. Am 01.01.1886 trat er in den Ruhestand, starb aber schon bald, am 03.02.1886, und wurde in seiner Heimat Kinheim begraben.

Peter Josef Maria Poertzgen,
Dr. theol., folgte am 10.04.1886 zunächst als Hilfsgeistlicher, ab 02.08.1888 als Pfarrer in Bremm. Er war ein gelehrter Mann, der ein Buch „Das Herz des Gottmenschen im Weltenplan“ geschrieben hat. Im Jahre 1892 nahm er die Pfarrei Minheim an und starb am 14.05.1906.

Nach dem Weggang des Pastors Dr. Poertzgen blieb die Pfarrei Bremm zwei Jahre vakant und wurde von dem Pastor von Neef verwaltet, was mit manchen Beschwernissen verbunden war. Vom 17.11.1892 bis 10.11.1894, zwei Jahre lang hindurch, ließ der Bischof der Pfarrei unbesetzt. Sie wurde von dem Pfarrer
Johann Nikolaus Manderfeld
aus Neef verwaltet. In diese Zeit fällt der Beginn des Kirchenumbaus, vom Kirchenvorstand am 17. Januar 1893 beschlossen. Plan und Kostenanschlag fertigte der Bauunternehmer J. Jakob Clemens aus Ediger. Die sechs verantwortlichen Kirchenvorsteher, die den Mut dazu aufbrachten, sollen festgehalten werden: Peter Goß, Matthias Josef Loewen III., Johann Josef Loewen, Matthias Josef Loewen IV., Peter Josef Franzen und Nikolaus Henrichs.

 
Die Grabplatten auf der Pastorengrabstelle v.l.n.r: Gerhard Theis, Martin Wilhelm Münch, Aloys Weier
 
Auf der Pastorengrabstelle findet sich ein Stein mit folgender Gravurinschrift:
Martin Wilhelm Münch
Pfarrer - Dechant
* 12.02.1842
Priesterweihe 25.08.1866
† 07.05.1894
Dieser Pfarrer bzw. Dechant wurde von Aloys Weier nicht in der Historie der Bremmer Pfarrer erwähnt.

Am 17. Juni 1894 wurde „unter der glorreichen Regierung des Papstes Leo XIII. und der friedlichen Herrschaft Wilhelms II., Kaisers in Deutschland und Königs in Preußen, vom Dechanten des Dekanates, Herrn Peter Wallwig, Pfarrer in Cochem, mit Ermächtigung des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Korum in Trier der Grundstein zur Vergrößerung hießiger Pfarrkirche feierlichst gelegt“ (Urkunde im Grundstein der Kirche).

Bis die Kirche fertig wurde, hatte die Pfarrei Bremm in
Peter Weiler,
der am 10.11.1894 eingeführt wurde, wieder einen eigenen Pastor. Am 12.05.1896 wurde die Kirche durch Weihbischof Karl Ernst Schrod konsekriert. Während des Umbaus war damals schon der Gottesdienst im Kelterhaus, wie auch bei der letzten Renovierung. Pastor Weiler starb schon am 05.11.1899 hier in Bremm im Alter von 61 Jahren und wurde am 09.11.1899 im Priestergrab auf unserem Friedhof beigesetzt. Er war vorher 22 Jahre Pfarrer in Dorsel (Ahr) gewesen.

Die nun folgenden Priester sind noch vielen älteren Leuten der Pfarrei gut bekannt.

Josef Schilling
war Pfarrer in Bremm vom 08.08.1900 bis zum 15.04.1921. Er stammte aus Mayen, wurde 1871 in Trier zum Priester geweiht und war nach seiner Kaplanszeit Pastor in Eisenschmitt gewesen, ehe er nach Bremm kam. Unter ihm wurde der Kreuzweg zur Bergkapelle erneuert. Er gab die Viehhaltung im Pfarrhof auf, ließ aber noch wie auch sein Nachfolger die Weinberge selber bestellen. Er soll ein strenges Regiment in Bremm geführt haben – sicher nicht zum Schaden der Pfarrkinder, die bei ihm wussten, wo sie dran waren. Von hier aus ging er nach Ürzig in den Ruhestand. Er starb am 01.09.1922 und liegt in Mayen begraben.

Der Nachfolger,
Nikolaus Schrot,
kam am 09.06.1921 nach hier. Er war vorher Pfarrer in Kastel und Dechant im Dekanat Hermeskeil gewesen. In Bremm blieb er bis 1941. Er starb als Ruhestandsgeistlicher im Alter von 74 Jahren.

Nikolaus Klein,
Pastor in Bremm 1941 bis 1954. Er erlebte in Bremm die entscheidenden Kriegsjahre, auch die teilweise Zerstörung der Kirche durch einen Bombeneinschlag auf dem Friedhof am 27.12.1944. Der Gottesdienst fand danach eine Zeitlang in Amlingers Keller statt, bis der Schaden an der Kirche behoben war. Pastor Klein starb in seiner Heimat Nalbach (Saar) und ist dort begraben.

Eine schwierige Arbeit war die Renovierung des Turmes, die unter Pastor
Anton Salz
erfolgte. Sein Wirken in Bremm ist noch in aller Erinnerung. Nach seiner Priesterweihe 1924 wirkte er in Hülzweiler, Neunkirchen und Lebach als Kaplan, in Lütz und Heimbach-Weis als Pastor. In Bremm war er Pastor vom 01.06.1954 bis zu seinem Tod am 08.06.1967.

Ihm folgte am 19.11.1967
Aloys Weier

ALOYS WEIER MANFRED VEIT PETER LÖNARZ
     
Name Dienstzeit in Bremm geboren gestorben Erwähnung
Gregorius von Cochem 1351     L3, B1,
Nikolaus Claiß oder Clasen 1438 - 1439     S1,
Jakob (Bremm ?), plebanus 1454 - 1475     S1, L3, B1,
Peter Dielen vor 1502     S1,
Thielmann van Zolberen 1502     S1,
Peter Graess, p. t. vicepastor 1507     S1,
Peter Brelen oder Bro(i)ll 1569 / 70 / 72     S1, L3, B1,
Philipp Urhausen 1571     S1, L3, B1,
Johann Getzen oder Guitzen 1584 / 93 / 1602     S1, L3, B1,
Johann Verdel 1605 - 1620     S1, L3, B1,
Johann Cordel 1620     S1, L3, B1,
Jodocus Caspers 1628     S1, L3, B1,
Jakob Nittel 1628 - vor 1634     S1, L3, B1,
Johannes Antonii 1637 - 1651 um 1611 1696 S1, L3, B1, W5
Peter Schienen 1651 - 1699     S1, L3, B1,
Johann Molitor 1699 - 1701     S1, L3, B1,
Johann Conrade 1702 - 1708   1708 S1, L3, B1,
Peter Loerscher 1708 - 1752     S1, L3, B1,
Lothar Friedrich Bachem 1752 - 1777     S1, B1,
Philipp Theodor Ignaz Wangemann 1777 - 1790   1790 (49 J.) S1,
Johannes Nikolaus Friedrichs 1790 - 1798   13.03.1810 S1, L3,
Johann Franz Xaver Wangemann 1798 - 1805 18.12.1743 18.02.1814 S1, L3,
Johann Peter (Simon) Eberz, Vikar 1805 - 1807   11.10.1812 L3,
Johann Philipp Schreiber, Sukkursalpfarrer 1806 - 1813 04.12.1759 10.12.1813 S1, L3,
Martin Burg 1814 - 1840 30.04.1764 03 (04).04.1840 S1, L3, G12,
Gerhard Theis 1840 - 1845 04.10.1805 05.12.1845 S1, L3,
Johannes Scheurer 1846 - 1886 1803 03.02.1886 S1, L3,
Peter Josef (Maria) Pörtzgen 1886 - 1892   14.05.1906 S1, L3, B16,
Pfarrstelle nicht besetzt 1892 - 1894      
Martin Wilhelm Münch, Dechant war nicht Pfarrer in Bremm 12.02.1842 07.05.1894 auf Grabstein der
Pastorengrabstelle
Peter Weiler 1894 - 1899   05.11.1899 S1,
Josef Schilling 1900 - 1921   01.09.1922 S1, C1,
Nikolaus Schrot(h) 1921 - 1941     S1,
Nikolaus Klein 1941 - 1954     S1, C7,
Anton Salz 1954 - 1967   08.06.1967 S1, B5,
Aloys Weier 1967 - 1984 28.12.1916 30.09.1991 S1, B6, B10, C1,
Robert (Rochus) Görres 1984 - 1992     S1,
Manfred Veit 1992 - 2003 22.04.1938 01.02.2003 S1, B7,
Pater Justin Stampfer,
Ordens-Karmeliter aus Beilstein
2003 - 2004     S1,
Peter Lönarz 2004 - heute     S1,
         
Literaturquelle(n)
Aloys Weier   Pfarrblätter der Kath. Pfarrgemeinde Bremm / Mosel
 
Bildquelle(n)
Rainer Pellenz   Das Alte Fotoalbum von Bremm
 
zum Seitenanfang
Dieser Beitrag wurde verfasst von Rainer Pellenz, Bremm   Korrekturdatum:
Eventuelle Korrekturhinweise bitte an rp@moselweb.de   28.06.2009 RP
HISTORIA BREMVM - Die Geschichte(n) der Ortsgemeinde Bremm an der Mosel
© Designed by moselweb.de - Rainer Pellenz