In der
Schenkungsurkunde
Heinrichs von Ulmen
vom Vorabend des Laurentiusfestes
des Jahres 1208 heißt es:"Zu
seinem Glücke besitzt irdische Schätze, wer
vermittels derselben ewige zu gewinnen trachtet";
er nennt aber das Sanktuarium "einen
Schatz, der weit über alle irdischen Besitzungen
hinaus seinem Herzen immer der allerliebste"
-; er schenkt den Schatz aber "zum Heile
seiner Seele und der Seele seiner Gattin
Irmgardis."
Die Staurothek in ihren
Einzelheiten
Die Staurothek wiegt ca. 11 kg, ist 48 cm
lang, 35 cm breit und 6 cm hoch.
a) Der Schiebedeckel
Das Zentrum des Deckels ist mit 9 Emailbildern
und anschließenden Stein- und Bilderbordüren
verziert, und ist von unschätzbarem Wert. Im
übrigen ist der Deckel mit Smaragden,
geschliffenen Natursteinen, Saphiren, Almandinen,
Perlen und Rosetten besetzt.
b) Die Kreuzlade
Die Kreuzlade, aus Sykomorenholz bestehend,
ist mit feuervergoldetem Silber verkleidet. Unter
Cherubim- und Seraphim-Gestalten sind
Reliquienbehälter angebracht, welche wertvolle
Reliquien aus dem Leben Christi enthalten haben
sollen. Auf den Seitenwänden und der Rückseite
der Lade sind ziselierte Schrift- und
Ornamentbänder zu sehen. In die Rückwand ist
ein geschmücktes Patriarchenkreuz mit
Akanthusranken ziseliert.
Die Inschriften
lauten von oben nach unten gelesen:
Auf der linken Seite:
I. |
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Die
Dornenkrone des die Menschen liebenden
Christus, unseres Gottes |
II. |
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Die Windeln
des Jesu Christi des Sohnes Gottes |
III. |
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Das
Grabtuch des unsterblichen Christus und
Gottes |
IV. |
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Das
Kopftuch der hochheiligen
Gottesgebärerin |
V. |
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Der Gürtel
der heiligen Jungfrau und
Gottesgebärerin vom Bischof von Zela |
Auf der rechten Seite:
I. |
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Der Purpurmantel des
lebenspendenden Jesus Christus |
II. |
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Das Leintuch unseres
Schöpfers und Gottes Christus |
III. |
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Der Schwamm des
geduldigen Christus unseres Heilands |
IV. |
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Der Gürtel der allzeit
jungfräulichen Gottesgebärerin |
V.
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Das ehrwürdige Haar des
heiligen Johannes des Vorläufers |
Es wurden jedoch im Laufe der
Zeit einige der in der Kreuzlade eingeschlossenen
Reliquien entnommen oder gegen andere
ausgetauscht. Als die Lade nach Limburg kam, fand
man nur noch sieben Reliquien darin. Heute sind
auch diese Reliquien nicht mehr in der Kreuzlade,
sondern werden hinter Kristallfensterchen in
einem großen Reliquienkreuz aufbewahrt.
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Innenansicht
mit Kreuzreliquie |
Das Kreuz als
Lebensbaum. Seit 1959 steht die
Kreuzreliquie im Mittelpunkt der
Limburger Kreuzwoche, die als
Gemeinschaftsfeier der Limburger
Diözese heute in den Bezirken
des Bistums und der
Kathedralstadt gefeiert wird. |
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Ansicht mit
geschlossenem Deckel |
Der Deckel des
kostbaren Emailkunstwerkes zeigt
den himmlischen Hofstaat um den
thronenden Christus, in der Lade
das Kreuzesholz als Doppelkreuz,
eingefasst von Kästchen für
andere Herren- und
Marienreliquien, die heute in
einem neoromanischen Kreuz des
Fuldaer Goldschmieds Rauscher
gefasst sind. |
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