Pressemitteilung
vom 09.06.2005 der Deutschen Bahn
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(Frankfurt am
Main, 9. Juni 2005)
Die Bahn hat ihre Planungen für
den neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnel
in Cochem an die Prognosezahlen
aus dem Bundesverkehrswegeplan
angeglichen. Dieser erwartet für
das Jahr 2015 einen Zuwachs beim
Güterverkehr. Er prognostiziert
neun Güterzüge pro Tag mehr als
in der bisherigen Planung der
Bahn vorgesehen. Mit diesen
erhöhten Prognosewerten hat die
Bahn ihre Planungen für die neue
4,2 Kilometer lange Tunnelröhre
nochmals überarbeitet. Die ca.
1.200 Seiten starken
Planfeststellungsunterlagen, die
bereits im März 2004 öffentlich
ausgelegt worden waren, wurden
jetzt um 80 Seiten ergänzt.
"Durch die höheren Annahmen
bei den Güterzugzahlen werden
teilweise die berechneten
Grenzwerte bei Erschütterungen
und Schall geringfügig
überschritten", erläutert
Bodo Tauch, zuständiger
Projektleiter bei der DB
ProjektBau, "dadurch können
wir wesentliche Verbesserungen
für den Schutz der Anwohner
einplanen". Neu geplant sind
der Einbau eines "Schweren
Masse-Feder-Systems" und die
Einführung des "Besonders
überwachten Gleises". Unter
der Cochemer Oberstadt kann nun
ein "Schweres
Masse-Feder-System"
eingebaut werden. Auf dem ca. 150
Meter langen Abschnitt wird der
Oberbau, also die Gleise,
Schwellen und der Schotter, auf
Federn gelagert. Durch die
schwingungstechnische Entkopplung
des Oberbaus und dem
Tunnelbauwerk, werden
Erschütterungen nicht mehr durch
den Untergrund weitergeleitet.
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Auf
der Cochemer Seite des
Kaiser-Wilhelm-Tunnels wird das
"Besonders überwachte Gleis"
(BüG) in den neuen
Planfeststellungsunterlagen vorgesehen.
Durch den Zugverkehr entstehen auf den
Schienen Unebenheiten, die wiederum
Geräusche produzieren. Beim BüG wird
der Zustand der Schienen regelmäßig
kontrolliert. Bei zu hohen Schallpegeln
wird die Oberfläche wieder glatt
geschliffen. Damit kann auf eine das
Stadtbild beeinträchtigende und daher
unerwünschte Erhöhung der
Schallschutzwände auf ca. fünf Meter
Höhe verzichtet werden. Mit der
erneuten Offenlage der
Planfeststellungsunterlagen ab dem 20.
Juni 2005 in Cochem und Ediger-Eller
haben Anwohner und Interessierte einen
Monat lang die Möglichkeit, sich über
den zusätzlich geplanten Schall- und
Erschütterungsschutz zu informieren.
Obwohl beide Planänderungen nur den
Bereich von Cochem betreffen, werden die
Unterlagen auch in Ediger-Eller nochmals
ausgelegt. Auch einen neuen
Anhörungstermin wird es geben. Behandelt
werden dann allerdings nur Einwände,
welche die geänderten Teile der
Planfeststellung betreffen.
Der bestehende Kaiser-Wilhelm-Tunnel
auf der Strecke von Koblenz nach Trier
wurde 1879 in Betrieb genommen. Durch ihn
fahren derzeit über 170 Fernverkehrs-,
Nahverkehrs- und Güterzüge. Der
geplante Neubau einer zweiten
Tunnelröhre ermöglicht es, den alten
Tunnel künftig nur noch eingleisig zu
betreiben. Die voraussichtliche Bauzeit
für den neuen 4,2 Kilometer langen
Tunnel wird vier Jahre dauern, die
notwendige Erneuerung des alten weitere
zwei Jahre. Insgesamt sollen in den
Neubau über 170 Millionen Euro
investiert werden.
Herausgeber: Deutsche Bahn AG
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