Die
Anlagen heute Der Luftschacht verlor
mit der Elektrifizierung und schließlich
mit der letzten festlich geschmückten
Dampflok im Jahre 1976 seine Funktion
mehr noch, er wurde zu einer ständig
wachsenden Gefahr: Die senkrecht im Berg
stehende hydrostatisch drucklose Schachtröhre
wirkte wie ein 230 m tiefer Brunnen, dem
eine große Menge an Grundwasser zulief.
Selbst wenn es in einem trockenen Sommer
mehrere Wochen nicht geregnet hatte,
fielen tief unten im Schachtstuhl größere
Wassermassen an. Beim Gang durch den
Tunnel konnte man den Schacht anhand des
lauten Rauschens schon von weitem
erahnen.
Das kontinuierlich einfließende
Bergwasser spülte mit den Jahren und
Jahrzehnten mehr und mehr Mörtel aus
oder zersetzte diesen. Das Mauerwerk der
Schachtwandung wurde instabil und stürzte
in den Schachtstuhl. Zuletzt lag dort ein
mehrere Meter hoher riesiger Haufen
herabgestürzter Klinker und ganzer
Mauerteile. Es bestand Gefahr, dass eines
Tages so große Massen einstürzen, dass
sie durch die Luftkanäle bis auf das
Gleisbett fallen. Eine darum
erforderliche Sanierung des
funktionslosen Schachtes wäre nur durch
ein Bergbau-Fachunternehmen möglich
gewesen und hätte Millionen gekostet.
Folglich entschloss sich die damalige
Bundesbahndirektion in Saarbrücken, den
Schachtstuhl mit einem Betonhocker zu
verschließen und den Schacht vollständig
zu verfüllen, was durch das
Abbruchmaterial der Maschinen- und
Transformatorengebäude auf dem Berg
sowie durch herbei gefahrenes
unbelastetes Erdreich im Jahre 1989
geschah.
Von der oberirdischen Anlage auf dem
Cochemer Berg ist heute kaum mehr etwas
zu erkennen; nur noch stehen gebliebene
und aus alten Eisenbahnschienen
bestehende Zaunpfosten zeugen davon, dass
es sich hier einmal um ein
Bahnbetriebsgelände gehandelt hatte. Im
230 Meter tiefer liegenden Tunnel künden
nur noch die beiden aus dem Querstollen
kommenden Luftkanäle von der einstigen
Existenz des Schachtes. Der Querstollen
endet an der etwa fünf Meter hohen Wand
des Betonhockers, auf dem der verfüllte
Schacht steht. Im Gegensatz zu dem
lediglich oberirdisch verschlossenen
Luftschacht im Tunnel Bruttig-Treis, der
nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt
liegt, existiert also der Luftschacht des
Kaiser-Wilhelm-Tunnels nicht mehr.
Von den zehn Siemens-Bentz-Lüftern am
Nordportal wurden Mitte der 1980er Jahre
die unteren beiden und die oben im
Firstbereich sitzenden beiden ausgebaut
und nach Zwischenlagerung im ehemaligen
Maschinenhaus bei dessen Überlassung an
Dritte schließlich verschrottet. Die
verbliebenen sechs Lüfter sind noch ans
Netz angeschlossen und betriebsbereit.
Sie können wahlweise einzeln oder
zusammen sowohl aus dem noch von der
Deutschen Bahn betriebenen elektrischen
Teil des einstigen Maschinenhauses am
Nordportal aus eingeschaltet werden, als
auch vom Fahrdienstleiter im Bahnhof
Cochem aus. In dem hinteren Teil des
alten Maschinenhauses befindet sich auch
ein großes stationäres
Notstromaggregat, mit dem die Lüfter bei
Ausfall des Bahnstroms betrieben werden können.
Sie haben sich bei Sandstrahlarbeiten
im Tunnel sehr bewährt und würden auch
im Falle eines Zugbrandes im Tunnel die
Rauchgasabfuhr nach dem Südportal hin
gewährleisten.
Ob sie nach der Fertigstellung und
Inbetriebnahme der zweiten Röhre
weiterhin erhalten bleiben, ist derzeit
noch ungewiss; eine Entscheidung hierüber
fällt frühestens Ende 2007.
Für die Sicherstellung der Löschwasserversorgung
bei möglichen Bränden im Tunnel wurden
von der Deutschen Bundesbahn in den Bahnhöfen
Cochem und Ediger-Eller Löschwassertender
bereitgehalten. Für eine sofortige
Brandbekämpfung gehörte zur Ausrüstung
der Tender auch eine Tragkraftspritze,
Schlauchmaterial und Strahlrohre. Die
Tender wurden durch einen sogenannten
Katastrophenschutzwagen ergänzt. Dabei
handelte es sich um einen Flachwagen auf
denen das Tanklöschfahrzeug (TLF) 16 der
Feuerwehr Cochem bzw. das
Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der
Feuerwehr Ediger-Eller im Alarmfall
transportiert wurde. Es blieb bei regelmäßigen
Übungen. 1988 wurden die Tender
einschließlich der Flachwagen durch
Kesselwagen ersetzt. Für den Transport
der Einsatzfahrzeuge kamen wieder
Flachwagen zum Einsatz. Durch die Löschwasserversorgungsleitung
im Tunnel waren die vorgehaltenen
Fahrzeuge überflüssig geworden.
Für Brandschutzmaßnahmen wurde im
Jahre 2000 eine durchgehende Löschwasserversorgungsleitung
in den Tunnel eingebaut; außerdem ist
der Tunnel durchgehend beleuchtbar. Die
Feuerwehren in Ediger-Eller und in Cochem
erhielten jeweils ein spezielles
Hilfeleistungslöschfahrzeug für rund
500.000 Euro sowie eine spezielle
Ausbildung für Tunnelrettung und für
die Brandbekämpfung in Tunneln. In jüngster
Zeit gab es keine größeren Unfälle im
Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Seine allgemeine
Sicherheitsstufe entspricht dennoch
trotz allen erwähnten Maßnahmen
nicht mehr den heutigen Standards.
Quelle: Wikipedia vom 14.
August 2011
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