Pressemeldungen 2011 |
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In einem Großeinsatz werden
Polizei und Feuerwehr nach 8.45 Uhr alle
Häuser kontrollieren. Auch alle Straßen
nach Cochem bleiben dann gesperrt; Busse,
Züge, Schiffe und Flugzeuge verkehren
nicht durch und über Cochem. Udo
Bukschat, Leiter des Ordnungsamtes,
betont: Ein Recht auf
Selbstgefährdung gibt es nicht.
Erst, wenn das gefährdetet Gebiet
komplett geräumt ist, wird die Bombe
entschärft frühestens um 12 Uhr.
Die Einsatzzentrale hofft, am Nachmittag
wieder Entwarnung geben zu können. Wie
kam es zu dem Bombenfund? Im Auftrag der
Deutschen Bahn misst die Neusser Firma
Umwelttechnik Friedrich Lenz den Boden an
der Baustelle aus. Dazu lässt sie etwa
alle 1,5 Quadratmeter eine Sonde sechs
Meter tief in die Erde. Jeder
Fremdkörper im Boden baut ein eigenes
Magnetfeld auf, das bei der
Computerauswertung zu sehen ist, erklärt
Feuerwerker Axel Oebel. Die Fliegerbombe,
die zehn Zentner schwer und etwa 1,60
Meter lang ist, ging vermutlich als
Blindgänger am 5. Januar 1945 nieder,
als 60 Prozent der Stadt zerstört
wurden.
Nach dem Fund musste sie am Donnerstag
zunächst mit einem Bagger freigelegt
werden. Weil das Gelände um den Fundort
instabil war, errichtete die Firma Lenz
einen Verschlag um die Bombe. Am
Nachmittag war es soweit: Axel Oebel
konnte sein Fundstück präsentieren. Er
ist zwar froh, dass beim Ausbaggern alles
gut ging, aber nicht besonders stolz auf
den Bombenfund: Als Kampfmittelbeseitiger
spürt er häufiger Blindgänger auf.
In dem Jahr, als wir die Kölner
Rheinwiesen vor dem Papstbesuch vermessen
haben, waren es 36 Stück.
Zum aktuellen Zeitpunkt sind noch keine
Straßensperrungen und Evakuierungen
notwendig, auch die Züge fahren
regulär. Die Bundespolizei bewacht die
Bombe, bis sie ordnungsgemäß
entschärft ist.
Quelle: Rheinzeitung vom 27.01.2011
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Von
Dorothea Müth Cochem - Bauarbeiter
haben am Donnerstagmorgen eine Bombe
neben auf dem Bahngelände zwischen
Gleisen und Briederweg entdeckt. Das
Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg ist bei
der routinemäßigen Messung des Bodens
in Zusammenhang mit dem Ausbau des
Kaiser-Wilhelm-Tunnels gefunden worden.
Die Entschärfung ist erst für
Sonntag geplant, weil dann nur die
Wohnbevölkerung die Stadt verlassen
muss, erklärt Cochems Bürgermeister
Herbert Hilken. Ab 8.45 Uhr wird die
Stadt in einem Umkreis von einem
Kilometer um den Fundort evakuiert
betroffen sind rund 3000 Menschen und
damit fast alle Cochemer außer den
Stadtteilen Sehl und Brauheck. Mit einer
Wurfsendung informiert das Ordnungsamt
alle Haushalte im Verlauf des heutigen
Tages. Dabei gibt es auch eine
Servicetelefonnummer bekannt, an die sich
insbesondere Menschen wenden können, die
Hilfe bei der Evakuierung benötigen.
Auch Notunterkünfte werden eingerichtet.
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Von
Angela Kauer Cochem - Wegen des
Bombenfundes auf dem Baustelle der Bahn
am Kaiser-Wilhelm-Tunnel in Cochem muss
die Stadt ein zweites Mal geräumt
werden. Das wird wahrscheinlich am
Sonntag, 13. März, oder eine Woche
später, am 20. März, der Fall sein.
Jeder andere Termin würde zu
nah am Beginn der Tourismussaison
liegen, sagte der Bürgermeister
der Verbandsgemeinde Cochem, Helmut
Probst (CDU), am Montag bei einem
Pressegespräch. Ein früherer Termin
würde den Narrenfahrplan in der
Moselstadt durcheinander bringen.
Der Zeitpunkt der Evakuierung hängt
auch davon ab, ob die Bahn sich dazu
durchringt, das gesamte Baugelände am
Kaiser-Wilhelm-Tunnel auf Sprengkörper
untersuchen zu lassen. Bisher scannte
eine Firma für Umwelttechnik im Auftrag
der Bahn nur den jeweils aktuellen
Bauabschnitt.
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Die
Verbandsgemeindeverwaltung hatte das
Unternehmen am Wochenende aufgefordert,
den Boden komplett auszumessen. Auch der
technische Leiter des
Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz,
Horst Lenz, sagte: Ich halte diesen
Anspruch für absolut
gerechtfertigt. Allein: Die Bahn
hält sich bisher bedeckt. Bis
Montagabend hatte sie sich gegenüber der
Verwaltung zu dem Thema noch nicht
konkret geäußert. Der für
Rheinland-Pfalz zuständige Sprecher des
Unternehmens war auch für unsere Zeitung
nicht zu erreichen. Probst geht aber
davon aus, dass er und der Leiter der
Baustelle am Kaiser-Wilhelm-Tunnel heute
mit einer Erklärung an die
Öffentlichkeit gehen werden.
In Cochem werden derweil die
Vorbereitungen für die nächste
Evakuierung getroffen. Dafür muss wieder
ein Umkreis von 1000 Meter geräumt
werden. Das heißt, rund 3000 Cochemer
müssen erneut ihre Häuser verlassen.
Quelle: Rheinzeitung vom 07.02.2011
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Die sogenannte
Kampfmittelerkundung auf dem ehemaligen
Lokschuppengelände am Briederweg
gestaltet sich besonders schwierig, da
der Boden dort früher mit Bauschutt
aufgeschüttet worden war. Die im Schutt
enthaltenen Metallteile sind bei der
Sondierung kaum oder gar nicht von
Kampfmittelresten zu unterscheiden. Beide
werden auf den Messgeräten als
Verdachtsflächen angezeigt. Erst bei den
Erdarbeiten und durch das Freilegen der
angezeigten Bereiche kann erkannt werden,
was sich im Boden verbirgt. Auf dem
zukünftigen Rettungsplatz gelagertes
Material wird nunmehr abtransportiert,
und die geplanten Leitungstrassen werden
freigelegt. Im Bereich der Stützwand am
Rettungsplatz wird eine Tiefensondierung
durchgeführt. Im Bereich der neuen
Entwässerungsgräben und Leitungstrassen
auf der Rettungsplatzfläche und im
Bereich der neuen Lärmschutzwand entlang
der Bahntrasse werden ebenfalls die in
Frage kommenden Bereiche freigelegt und
untersucht.
vom 09.02.2011
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Nach
dem zweiten Fund einer Weltkriegsbombe
sollen nun bis zum 11. März alle
potentiellen Kampfmittelfundstellen
untersucht werden. Um weitere
behördliche Evakuierungsanordnungen zu
minimieren, stellt die Deutsche Bahn AG
den kompletten Bauablauf um. |
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An einem Handwagen mit zwei
Rädern sind im Abstand von etwa fünfzig
Zentimetern fünf Sensoren angebracht.
Sie messen alles, was das Erdmagnetfeld
stört. Das kann ein Ölfass sein,
oder eben eine Bombe, sagt Bernd
Heuer vom Kampfmittelräumdienst
Rheinland-Pfalz. Ursprünglich hatten er
und seine Leute das Gelände mit ihrer
Ausrüstung untersuchen sollen. Aber:
Der Kollege verfügt über
ähnliches Equipment, da müssen wir hier
jetzt nicht auch noch aufbauen,
meint Heuer. Während im Hintergrund
Bagger und Lkws die Baustelle verlassen
auch sie könnten das empfindliche
Messgerät beeinflussen zieht
Ulrich eine orangefarbene Warnweste über
seinen grünen Overall und spannt sich
hinter den Karren. In einem mit einer
Schnur abgesperrten Bereich läuft Ulrich
seine Bahnen. Ein kleiner Computer, den
er um den Hals trägt, quittiert jede
Kehrtwende mit einem leisen Piepen.
Fünf, vielleicht sechs Mal geht das so,
dann sind alle Daten im Kasten.
Oberflächendetektor versagt
Als Ulrich sie von dem kleinen
Computer auf ein Laptop überträgt, ist
die Ernüchterung groß: Fast die gesamte
Fläche ist rot, das heißt, das
Erdmagnetfeld wird gestört. Ob von
weiteren Blindgängern, dem Kanal, der
dort im Untergrund verlegt ist, altem
Eisen oder der elektrischen Oberleitung
der Bahn, können die Experten nicht
feststellen. Auf einem Acker, wo es
keine weiteren Störfaktoren gibt,
hätten wir bessere Ergebnisse,
kommentiert Ulrich den Befund. Auf etwa
einem Drittel der Fläche des
zukünftigen Rettungsplatzes, schätzt
der Experte, bringt das Gerät gar
nichts. Wie also weiter vorgehen?
Quelle: Rheinzeitung vom 02.03.2011
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Cochem
- Wenn in den kommenden Wochen die
Bahnbaustelle am Briederweg nach weiteren
Blindgängern abgesucht wird, dann kann
das auf einem Teil des Geländes nicht
mit einer Oberflächensonde geschehen.
Das ist das Ergebnis einer
Probeuntersuchung, die eine
Kampfmittelräumfirma im Auftrag der Bahn
auf dem zukünftigen Rettungsplatz
gemacht hat. Die Bahn hatte das zwar
befürchtet, aber trotzdem gehofft, das
im Verhältnis kostengünstige Verfahren
anwenden zu können. Jetzt steht fest: In
mindestens einem Drittel des Bodens
befinden sich zu viele Metallteile, die
die Messung beeinflussen. Alles
Eisenhaltige stört die Sonde
Cochem am Dienstagvormittag: Die Bahn
hat Wort gehalten. Die Baustelle am
Briederweg, auf der im Zuge des Ausbaus
des Kaiser-Wilhelm-Tunnels ein
Rettungsplatz entstehen soll, ist
komplett geräumt. Wie Arno Ulrich von
der Kampfmittelräumfirma Lenz
erläutert, ist das auch notwendig:
Alles Eisenhaltige stört meine
Sonde, sagt er. Das Gerät
einen sogenannten Mehrkanaldetektor
hat der Feuerwerker schon
zusammengebaut.
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Ihr pfeifendes Geräusch ist nicht zu
überhören. Seit letztem Jahr zieht eine
russische Diesellok täglich zwei schwere
Güterzüge in den Westerwald.Westerwald.
Seit Ende April 2010 fahren meist zwei
lange Güterzüge pro Tag von der
Tunnelbaustelle des neuen
Kaiser-Wilhelm-Tunnels bei Cochem über
Limburg in den Westerwald. Mit jeder
Fahrt transportiert der meist aus 24
Wagen bestehende Zug rund 1250 Tonnen
Material.
Das rotbraune Tonschiefergestein
stammt aus der inzwischen fast 1800 Meter
tief in den Berg getriebenen Tunnelröhre
und wird bei Wallmerod in einer
ehemaligen Tongrube deponiert. Für den
Spätsommer 2011 ist der Durchschlag in
Cochem geplant, bei Problemen mit
Wassereinbrüchen oder dem Gestein
könnten sich die Arbeiten aber bis in
das Jahr 2012 erstrecken. Momentan steht
die Vortriebs-Maschine still, da wegen
einer Generalüberholung des Schneidrades
der Vortrieb ausgesetzt wurde.
900 000 Tonnen per Bahn
Im Rahmen einer europaweiten
Ausschreibung hat ein privates
Eisenbahn-Verkehrsunternehmen aus
München, die «Rail Transport Service
Germany GmbH», kurz RTS, den Auftrag
für den Transport des Abraummaterials
erhalten, insgesamt rund 900 00 Tonnen.
Für die steigungsreichen Strecken im
Westerwald sind von Limburg über
Montabaur bis zur Entladestelle zwei
Lokomotiven im Einsatz, eine an jedem
Zugende.
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Dazu
gehört derzeit eine der mächtigen
Diesellokomotiven aus sowjetischer
Produktion, die unter dem Spitznamen
«Ludmilla» bekannt sind. Diese Loks
wurden ab 1972 an die Deutsche Reichsbahn
der DDR geliefert. Mit den bis zu 3000 PS
starken Maschinen sollten die vor
40 Jahren noch recht zahlreichen
Dampflokomotiven zwischen Ostsee und
Erzgebirge abgelöst werden. Viele der
sehr robusten Loks sind auch 20 Jahre
nach der Wiedervereinigung noch auf den
Gleisen der DB unterwegs und werden nach
wie vor im schweren Güterverkehr
eingesetzt. Sowohl die Deutsche Bahn, als
auch verschiedene Privatbahnen nutzen die
sechsachsigen Maschinen.
Fahrende Kraftwerke
Es handelt sich von der Bauart um
Elektrolokomotiven, die den Strom für
die sechs Fahrmotoren mit einem Generator
erzeugen, der von einem mächtigen
16-Zylinder-Dieselmotor angetrieben wird.
Typisch für die über 120 Tonnen
schweren Loks ist das pfeifende
Geräusch, das Turbolader,
Ladeluftkühler und elektrische Lüfter
erzeugen. An Betriebsstoffen werden bis
zu 6000 Liter Diesel und 1100 Liter
Motoröl mitgeführt.
Die derzeit eingesetzte Lok 230 077 in
den Firmenfarben Orange und Silber
gehört seit April 2010 zu RTS. Die Lok
wurde 1972 geliefert und nach ihrer
Außerdienststellung im Jahr 1993 von
einer Eisenbahnfreunde-Vereinigung
erhalten. Nach einer Hauptuntersuchung
erfolgte die Wiederinbetriebnahme und der
Einsatz bei verschiedenen Unternehmen.
Noch ist sie im Westerwald im Einsatz.
Sie soll aber bald durch eine moderne und
wesentlich leisere Lok mit
diesel-hydraulischem Antrieb abgelöst
werden.
Quelle: Frankfurter Neue Presse
vom 09.03.2011
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Von
Dorothea Müth Alles gut gelaufen:
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr
haben Kampfmittelräumer am Sonntag eine
Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg
erfolgreich entschärft, die als
Blindgänger am Kaiser-Wilhelm-Tunnel
niedergegangen war und nun bei
Bauarbeiten entdeckt wurde. Zur
Sicherheit musste die Stadt geräumt
werden. Cochem war für Stunden fast
menschenleer, bis die Entschärfer
Entwarnung gaben.
Die Chronologie des Ausnahmezustands:
8.25 Uhr: Niemand kommt mehr hinein:
Alle Zufahrtsstraßen nach Cochem sind
gesperrt. Bis 9 Uhr sollen auch die
Menschen, die sich noch in Cochem
aufhalten, den Bannkreis mit Radius von
einem Kilometer um den Fundort der Bombe
verlassen haben.
8.50 Uhr: Bei der Polizei Cochem und
am Feuerwehrgerätehaus machen sich die
Kontrollteams bereit. Sie werden Straße
für Straße überprüfen, ob die Stadt
wirklich menschenleer ist. Dazu hat die
Polizei den Bannkreis auf einem Luftbild
in 30 Sektoren aufgeteilt. Erst wenn alle
30 roten Markierungen grün überklebt
sind, wenn jeder einzelne Sektor als
evakuiert gemeldet ist, dürfen die
Entschärfer beginnen.
9.30 Uhr: Im Spitzweggässchen 24,
oberhalb des Marktplatzes in Sektor 26
gelegen, klingelt Feuerwehrmann Björn
Schürmann Sturm. Niemand meldet sich.
Trotzdem verharren Schürmann und sein
Team noch ein paar Minuten vor dem Haus.
Sie lassen den Blick an der Fassade
hochgleiten, schauen genau durchs
Fenster. Bewegt sich irgendwo etwas? Ja,
aber es sind nur Schildkröten. Im
dritten Stock eines Gebäudes in der
Oberbachstraße ist ein Fenster leicht
geöffnet, wie viele Menschen es zum
Schlafen mögen. Doch wenn sich
einer unterm Tisch versteckt, hat er im
Notfall Pech, sagt Polizistin Anica
Roth. Wir können nicht jede Tür
aufbrechen.
9.55 Uhr: Die Glocken der
evangelischen Kirche Cochem läuten,
rufen wie jeden Sonntag zum Gottesdienst.
Doch heute wird niemand kommen. Still ist
es aber auch nicht, als die Glocken
verklungen sind: Vögel zwitschern in der
ausgestorbenen Stadt, und alle fünf
Minuten rollt ein Kleinbus durch die
engen Gassen: Die Senioren des Altenheims
St. Hedwig werden jeweils zu zweit für
die Evakuierungszeit ins Cochemer
Krankenhaus gebracht.
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10.25
Uhr: Ein Frachter zieht auf der Mosel an
Cochem vorbei der letzte. Dann ist
Cochem für den Schiffsverkehr gesperrt. 11
Uhr: Horst Lenz, Leiter des
Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz,
ist mit fünf Kollegen eingetroffen. Er
beginnt, sein Werkzeug parat zu machen.
11.10 Uhr: Die Kontrollteams der
Altstadt packen auf dem Marktplatz
Kaffee, Wurst und Brötchen aus. Doch zu
früh gefreut: In zwei Wohnungen halten
sich noch Menschen auf. Eine Familie
hatte die Evakuierung vergessen, eine
andere muss von der Notwendigkeit der
Räumung erst überzeugt werden.
11.30 Uhr: Es sieht aus, als ob
die Entschärfung möglich ist,
schätzt Horst Lenz die Lage ein. Aber:
Gelacht wird immer später.
Einer der Zünder ist durch den Aufprall
aus mehreren 1000 Metern Höhe
deformiert, das verkompliziert die
Arbeit.
12 Uhr: Es rollen keine Züge mehr
durch Cochem, die Lokführer dürfen
Pause machen. Nur zwei Wanderer, ein
Hubschrauber hat sie auf dem Conder Berg
entdeckt, bewegen sich noch Richtung
Stadt und müssen eingefangen
werden.
12.15 Uhr: Der Bannkreis ist bis auf
die Kampfmittelräumer menschenleer. Die
Entschärfung beginnt. Per Sandstrahler
wird die Bombe zunächst gesäubert. Dann
steigt Horst Lenz mit einem Kollegen in
den Schacht hinab dorthin, wo den
Technikern niemand mehr zuschaut.
Wir wollen keine Nachahmer auf den
Plan rufen, erklärt Lenz, der
weiß, wie gefährlich die Identifikation
der Munition ist.
12.55 Uhr: Die Entschärfung ist
geglückt, Heck- und Kopfzünder sind
ausgebaut. Ein Bagger rollt an, hebt das
Zehnzentnerstück an Seilen aus der
Grube, und verlädt es auf einen Lkw.
13.10 Uhr: Die Polizei hebt die
Sperrung Cochems auf. Es gibt Suppe für
rund 400 Helfer. Obwohl Polizeisprecher
Norbert Puth Sonderlagen mag,
kann er erst jetzt wieder etwas essen.
Vorher war er zu angespannt.
15.30 Uhr: Nach und nach kehren die
Cochemer zurück. Viele haben die
erzwungene Räumung für einen
Tagesausflug genutzt. Darum halten
Raumschutzteams der Polizei noch Wache,
bis die meisten Wohnungen wieder belebt
sind.
Quelle: volksfreund.de vom 13.03.2011
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Immobilieneigentümer
wurden persönlich angeschrieben -
Beweissicherungsverfahren und Bauablauf
werden vorgestellt (Frankfurt
am Main, 19. Mai 2011)
Die Deutsche Bahn informiert am 24. Mai
ab 19 Uhr im Kapuzinerkloster,
Klosterberg 2 in 56812 Cochem über die
Vorbereitungen für die Unterfahrung der
Cochemer Oberstadt mit der
Tunnelvortriebsmaschine ab kommenden
Juli. Rund 60 Immobilieneigentümer,
deren Häuser im Bereich oberhalb des
Neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnels liegen,
wurden bereits persönlich angeschrieben
und zu der Informationsveranstaltung
eingeladen. Am Dienstagabend wird
allgemein vorgestellt, wie an den
Immobilien im Vorfeld eine
Beweissicherung durchgeführt wird. Damit
wird sichergestellt, dass Schäden an den
Häusern, die durch den Tunnelbau
entstehen, auch durch die DB behoben
werden können. Außerdem erläutern die
Vertreter der Deutschen Bahn und der
bauausführenden Firma den Ablauf der
Tunnelvortriebsarbeiten beim Unterfahren
der Oberstadt Cochem. Neben den Anwohnern
sind auch interessierte Bürger herzlich
eingeladen.
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Im
Juni 2010 hatte der Bau der zweiten,
4.242 Meter langen Tunnelröhre in
Ediger-Eller begonnen. Nach der
Fertigstellung der neuen Röhre kann dann
der alte Kaiser-Wilhelm-Tunnel erneuert
und auf eingleisigen Betrieb umgebaut
werden. Ab 2016 wird der Zugverkehr an
der Mosel wieder zweigleisig, jedoch in
zwei getrennten Tunnelröhren laufen. In
Cochem in der Endertstraße 8 befindet
sich das InfoCenter für das 200
Millionen Euro schwere
Jahrhundertbauprojekt Neuer und
alter Kaiser-Wilhelm-Tunnel". Auf
225 Quadratmeter Ausstellungsfläche
können sich interessierte Cochemer und
Besucher der historischen Stadt Cochem
von Dienstag bis Samstag, jeweils von 13
bis 19 Uhr, über das Bauprojekt
informieren. Besuchergruppen können nach
Terminvereinbarung auch außerhalb dieser
Öffnungszeiten die Ausstellung
besichtigen.
Herausgeber: DB Mobility
Logistics AG
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Eigentümer
wurden persönlich angeschrieben -
Umfangreiches Beweissicherungsverfahren
und Überwachung während der Bauzeit (Frankfurt
am Main, 24. Mai 2011)
Die Deutsche Bahn informiert heute ab 19
Uhr im Kapuzinerkloster, Klosterberg 2 in
56812 Cochem über die Vorbereitungen
für die Unterfahrung der Cochemer
Oberstadt mit der Tunnelvortriebsmaschine
ab Mitte Juni. Rund 60
Immobilieneigentümer, deren Häuser im
Bereich oberhalb des Neuen
Kaiser-Wilhelm-Tunnels liegen, wurden
bereits persönlich angeschrieben und zu
der Informationsveranstaltung eingeladen.
Neben den Anwohnern sind auch
interessierte Bürger herzlich
eingeladen.
Vorgestellt wird, welche
Vorbereitungen in der Oberstadt getroffen
werden, bevor im August die
Tunnelvortriebsmaschine die dort
vorhandene Wohnbebauung teils mit einem
Abstand von nur 3,5 Metern unterfährt.
Die Immobilien u.a. im Bereich der
Straßen In der Märtschelt
und der Oberbachstraße werden ab Mitte
Juni durch das externe Ingenieurbüro IFB
Eigenschenk GmbH in ihrem baulichen
Zustand dokumentiert. Vorhandene
Auffälligkeiten und Schäden werden
vermessen, schriftlich und in Fotos
dokumentiert. Bei vorhandenen Rissen
werden Beobachtungsmarken, sogenannte
Rissmonitore, angebracht, die eine
permanente Überwachung während der
Bauarbeiten ermöglichen.
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Die
gewonnenen Erkenntnisse werden in einem
Gutachten niedergeschrieben, das auch an
den Gebäudeeigentümer übergeben wird.
Einen Monat nach Ende des
Tunnelvortriebes, also voraussichtlich im
November, wird dann in der
Schlussbeweissicherung festgestellt, ob
an den Gebäuden Schäden entstanden
sind, die im Auftrag der DB behoben
werden müssen. Aber auch während der
Bauarbeiten wird der Zustand der Gebäude
permanent überwacht. Lasergestützte
Messgeräte und Bodensonden übertragen
in Echtzeit die obertägigen Messungen
auf den Steuerstand der
Tunnelvortriebsmaschine, so dass bei
Besonderheiten sofort gegengesteuert
werden kann und Schäden vermieden werden
können.
Im Juni 2010 hatte der Bau der
zweiten, 4.242 Meter langen Tunnelröhre
in Ediger-Eller begonnen. In Cochem in
der Endertstraße 8 befindet sich das
InfoCenter für das 200 Millionen Euro
schwere Jahrhundertbauprojekt Neuer
und Alter Kaiser-Wilhelm-Tunnel.
Auf 225 Quadratmeter Ausstellungsfläche
können sich interessierte Cochemer und
Besucher der historischen Stadt Cochem
von Dienstag bis Samstag, jeweils von 13
bis 19 Uhr, über das Bauprojekt
informieren. Besuchergruppen können nach
Terminvereinbarung auch außerhalb dieser
Öffnungszeiten die Ausstellung
besichtigen.
Herausgeber: DB Mobility Logistics AG
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Cochem - Unaufhaltsam frisst sich der
1710 Tonnen schwere und 90 Meter lange
Tunnelbohrer an die Stadtgrenze von
Cochem heran. Von Ediger-Eller aus gräbt
er eine zweite Röhre für den
Kaiser-Wilhelm-Tunnel durch den Berg.
2321 von 4242 Metern sind geschafft. Im
August soll er unter der Straße In der
Märtschelt die Oberstadt erreichen. Dann
wird's kritisch, weil die Deckschicht
zwischen dem Bohrer und darüberliegenden
Häusern auf den letzten Metern bis zum
Durchbruch an der Endertstraße immer
dünner wird. Mit einem Messsystem will
der Bauherr, die Deutsche Bahn
ProjektBau, kontrollieren, ob
die Arbeiten unter Tage Schäden an
Häusern und Straßen verursachen und,
wenn ja, welche. Im Kapuzinerkloster
erläuterten Fachleute jüngst vor rund
50 Gebäudeeigentümern die Pläne. Sie
stellten auch das Versicherungskonzept
vor, das in Schadensfällen greifen soll.Geht
es nach dem Willen der Bahn, sacken im
Sommer keine Häuser in der Cochemer
Oberstadt ab, obwohl der Boden respektive
Fels unter ihrem Fundament merklich
dünner wird. Aber garantieren
können wir das natürlich nicht,
sagt Bodo Tauch, Projektleiter der Arge
Neuer Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Schließlich
frisst sich der Tunnelbohrer in
Extremlagen nur 3,50 Meter unter dem
Fundament von Häusern durch den Berg.
Deshalb sorgt die Bahn vor, und zwar so:
Bohren im geschlossenen Modus:
Wenn die gigantische Bohrmaschine unter
der Märtschelt eingetroffen sein wird,
wird das Unternehmen Alpine Bau sie
kurzzeitig anhalten. Wir warten und
überholen sie dann noch einmal für die
Arbeiten in der Oberstadt,
erläutert Mitarbeiter Marco Reith. Bis
unter die Kelberger Straße gräbt das
Gerät dann im offenen Modus weiter,
danach im geschlossenen. Das heißt, in
der Nähe des Bohrkopfs wird das Erdreich
durch einen Erdbrei gestützt. Das ist
nötig, weil im Gebiet Jahnstraße,
Oberbachstraße, Auf dem Rähmchen bloß
weiches Gestein zwischen Tunnelschacht
und Erdoberfläche liegt. Der Abstand zu
Hausfundamenten beträgt Reith zufolge in
der Regel 10 bis 15 Meter, an den
kritischsten Stellen jedoch nur 3,5
Meter.
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Sechs
Wochen von Mitte August bis Anfang
Oktober soll die Maschine für die
rund 500 Meter lange Strecke durch die
Oberstadt benötigen, im Tag- und
Nachtbetrieb bohren. Dann soll sie aus
dem Berg brechen. Beweissicherung:
Von Dienstag, 14., bis Freitag, 17. Juni,
sowie von Montag, 11., bis Freitag, 15.
Juli, werden Fachleute des
Ingenieurbüros ifb
Eigenschenk Rissmonitore,
Beobachtungsmarken und andere
Messinstrumente an Gebäuden in der
Gefahrenzone anbringen. Dazu werden sie
in den nächsten Wochen Termine mit
insgesamt rund 60 Eigentümern
vereinbaren. Zusätzlich registrieren
Sonden während der Arbeiten
Veränderungen im Erdreich, sodass
Experten bei Bedarf jederzeit eingreifen
können. Ein Teil der Messdaten wird,
dank Internetverbindung ständig
aktualisiert, auf einem Monitor im
DB-InfoCenter an der Endertstraße
ablesbar sein. In einer zweiten Phase der
Beweissicherung einen Monat nach
Ende der Bohrarbeiten nehmen die
Eigenschenk-Mitarbeiter mithilfe des
Messsystems mögliche Schäden auf.
Und was ist mit Schäden, die
später auftreten, zum Beispiel erst nach
einem halben Jahr?, will ein
Teilnehmer des Infoabends wissen.
Projektleiter Tauch antwortet: Wir
rechnen nicht damit, dass Schäden
später auftreten. Und falls doch,
sei das individuell zu prüfen.
Schadensregulierung:
Die Bahn richtet für Geschädigte ein
Schadenregulierungsbüro ein. Dessen
Kontaktdaten werden den
Gebäudeeigentümern noch mitgeteilt.
Flucht vor Lärm:
Oberstadtbewohnern, die wegen Bohrlärms
unter ihren Häusern nicht mehr schlafen
können, bietet die Bahn an, für ein,
zwei Nächte in eine Pension oder ein
Hotel umzuziehen. Ob das auch für seine
Gäste gelte, möchte der Inhaber der
Pension Hendriks an der Jahnstraße
wissen. Tauch scheint von der Frage
überrascht. Für solch individuelle
Regelungen solle man sich an Jürgen
Heling vom InfoCenter wenden.
Maschine nimmt Fahrt auf
200 Millionen Euro kosten der Bau des
neuen und die Sanierung des alten
Kaiser-Wilhelm-Tunnels. 170 Züge pro Tag
befahren den 1879 eröffneten alten
Tunnel. Der Bohrer, der seit Juni 2010
eine zweite Röhre gräbt, stand jüngst
für sechs Wochen still: Der Bohrkopf war
verschlissen, und er hatte sich
festgefahren. Inzwischen läuft er
wieder, seit gestern Tag- und Nacht,
macht im Schnitt mehr Meter pro Tag als
zuvor (16 statt nur 11 Meter), weil ein
Teil des Abraums per Bahn in eine
Schotterdeponie bei Wittlich gebracht
werden kann. Das Gros landet jedoch in
einer Tongrube im Westerwald.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 26. Mai 2011
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Cochem
- Erfolgreich wehren sich derzeit circa
30 Cochemer Grundstückseigentümer gegen
ihrer Ansicht nach zu niedrige
Entschädigungszahlungen vonseiten der
Deutschen Bahn. Ihre Grundstücke und
Häuser liegen genau über dem noch zu
bohrenden Schacht für die zweite Röhre
des Kaiser-Wilhelm-Tunnels zwischen
Ediger-Eller und Cochem. Durch den
Tunnelbau wird der Wert dieser
Grundstücke gemindert. Dafür sind
Entschädigungszahlungen zu leisten.
Deren Höhe muss individuell festgesetzt
werden. Das hat die zuständige Struktur-
und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in
einem Gespräch unterstrichen, das am
vergangenen Dienstag im Cochemer Rathaus
geführt wurde. Daran nahmen außer
Vertretern der Bahn und der SGD auch
betroffene Cochemer teil.
Seit April vergangenen Jahres gräbt
ein riesiger Bohrer von Ediger-Eller aus
eine zweite Röhre für den
Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Im August soll er
unter der Cochemer Oberstadt angekommen
sein, genauer: unter der Straße In der
Märtschelt. Von dort aus muss er sich
unter Grundstücken und Häusern von 70
bis 80 Cochemern durch das Erdreich
fressen. "Dafür brauchen wir eine
zivilrechtliche Erlaubnis",
erläutert DB-Sprecher Torsten Sälinger
auf RZ-Anfrage. In einem Schreiben hatte
die Bahn die Betroffenen im Frühjahr
dazu aufgefordert, sich damit
einverstanden zu erklären, eine
sogenannte beschränkte persönliche
Dienstbarkeit nach §1090 BGB zu leisten.
Was ist das? Es ist eine ins Grundbuch
eingetragene Belastung. Sie erlaubt es
der Bahn einerseits, die besagten
Grundstücke mit der Tunnelbohrmaschine
zu unterfahren. Andererseits legt sie
fest, was die Eigentümer künftig auf
ihren Grundstücken nicht mehr dürfen.
Zum Beispiel dürfen sie keine
Tiefenbohrungen für eine
Erdwärmeleitung anstellen, oder sie
dürfen ihre Grundstücke nicht
unterkellern. Schließlich könnte das
den Tunnel beschädigen.
Selbstverständlich mindert das den Wert
der betroffenen Grundstücke, weshalb die
Bahn deren Eigentümer entschädigen
muss.
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Wie
hoch die jeweiligen Entschädigungen
ausfallen sollten, das ließ die Bahn
einen von ihr bestellten Gutachter
prüfen. Der scherte bei seiner Arbeit
"alle über einen Kamm", sagt
einer der betroffenen
Grundstückseigentümer, der namentlich
nicht genannt werden möchte. Dessen
Grundstück liegt zu 90 Prozent direkt
über dem künftigen Tunnelschacht. Der
Wert seines Besitzes (Grundstück und
Haus) war im Jahr 2000 auf 180 000 Euro
geschätzt worden. 3000 Euro sollte er
als Entschädigung für die Wertminderung
erhalten. Das war ihm zu wenig. Etwa
dreißig anderen Betroffenen ging es
genauso. Nach Auskunft der Bahn kommt
"eine Handvoll"
Grundstücksbesitzer hinzu, die sich
generell weigert, eine beschränkte
persönliche Dienstbarkeit zu leisten.
Dem genannten Anwohner zufolge sind es
"mindestens zehn". Er sagt, bei
dem Gespräch am Dienstag schrieb die SGD
der Bahn deutlich ins Stammbuch,
"was geht und was nicht geht".
Die Behörde leitete ein individuelles
Entschädigungsfestsetzungsverfahren ein.
In den nächsten Wochen wird sich nun
ein unabhängiger Gutachter in den
genannten Fällen die jeweiligen
Grundstücke anschauen und für jedes
eine angemessene Entschädigungssumme
bestimmen. Ob mehr Geld auch jene
Cochemer umstimmt, die sich strikt gegen
einen entsprechenden Eintrag ins
Grundbuch aussprechen? Fest steht
jedenfalls, wie die Bahn bestätigte:
Falls nicht, kann die SGD diesen Eintrag
auch ohne deren Zustimmung vornehmen
lassen. Und zwar wohl deshalb, weil das
Interesse der Allgemeinheit am Bau der
zweiten Tunnelröhre schwerer wiegt als
das Eigentumsrecht des Einzelnen.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 7. Juli 2011
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Cochem - Eine sogenannte
Bodenverbesserung lässt die Deutsche
Bahn ProjektBau derzeit in
der Cochemer Oberstadt vornehmen. Über
Bohrkanäle wird Beton unter jene Häuser
gepumpt, die direkt über dem bald
entstehenden Schacht für die zweite
Röhre des Kaiser-Wilhelm-Tunnels liegen.
So sollen mögliche Schäden an den
Gebäuden minimiert werden,
erläutert Bodo Tauch, Projektleiter der
Arge Neuer Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Zudem
lassen Fachleute des Ingenieurbüros
ifb Eigenschenk an der
Jahnstraße Sensoren in den Boden ein,
die während der Tunnelbohrarbeiten
Erschütterungen und Veränderungen im
Erdreich registrieren sollen. Nach
Angaben der Deutschen Bahn werden die
Arbeiten noch bis ungefähr Mitte August
dauern.Unterhalb eines Parkplatzes an
der Jahnstraße in Cochem klafft ein
großes, etwa 15 Meter tiefes Loch im
Boden, dessen Wände aus Beton sind. Es
sieht aus wie ein etwas
überdimensionierter Brunnen. Nur dass
dieses Loch nicht dazu dient, dem
Erdreich eine Kostbarkeit wie Wasser zu
entlocken. Im Gegenteil, mit dessen Hilfe
wird Beton in dasselbe hineingespritzt.
Von dem Loch aus führen Bohrkanäle
in den Berg hinein, über die er mit
Beton unterfüttert wird. Warum? Weil
sich bald die gigantische
Vortriebsmaschine, die von Eller aus eine
zweite Röhre für den
Kaiser-Wilhelm-Tunnel gräbt, unter der
Oberstadt herfressen wird, der Bahn
zufolge an den kritischsten Stellen nur
3,50 Meter unter dem Fundament von
Häusern. Und dabei sollen an diesen
Häusern möglichst keine Schäden
entstehen.
Der Beton soll das weiche Gestein
unter der Oberstadt stabilisieren, ein
mögliches Absacken der Häuser infolge
der Tunnelbauarbeiten verhindern helfen.
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Von
dieser Maßnahme habe ich nur rein
zufällig gehört, sagt Günter
Bleser, Inhaber der Pension Hendriks an
der Jahnstraße. Dabei waren und sind es
vor allem seine Urlaubsgäste, die unter
dem Baulärm leiden müssen. Zum Glück
habe deswegen noch keiner von ihnen das
Weite gesucht. Mit der
Informationspolitik der Bahn ist er alles
andere als glücklich. Die sagen
nur: wenn etwas ist, dann melden sie sich
bei uns'. Von der
Bodenverbesserung hätte er gerne früher
gewusst. Auf die Frage, wie teuer dieses
Verfüllen des Berges mit Beton ist,
antwortet die Bahn: Das ist Teil
der Gesamtbaumaßnahme. Die soll
etwa 200 Millionen Euro kosten. In den
Häusern, die über dem künftigen
Tunnelschacht liegen, sollen es
Rissmonitore und Beobachtungsmarken
ermöglichen, zu dokumentieren, ob die
Bohrarbeiten die Wände beschädigen und,
wenn ja, in welchem Ausmaß. Zusätzlich
werden während des Tunnelbaus Sensoren
ständig über Erschütterungen und
Veränderungen im Erdreich Auskunft
geben. Von den Ist-Messwerten, die
diese Sensoren liefern, hängt es
ab, mit welcher Geschwindigkeit die
Vortriebsmaschine unter der Oberstadt
hindurchfahren wird, erläutert Bodo
Tauch. Fünf bis zehn Metern pro Tag soll
sie zurücklegen, circa 500 Meter lang
ist die Strecke.
An der Kelberger Straße und zum Teil
auch an der Jahnstraße wurden schon
Sensoren in den Boden eingelassen. Auch
mit diesen Arbeiten war und ist Lärm
verbunden. Wir werden hier derzeit
sozusagen von allen Seiten
zugelärmt, klagt Günter Bleser.
Immerhin hielten sich die Arbeiter daran,
nicht vor 8:00 Uhr mit den Bohrarbeiten
zu beginnen.
Etwas mehr als 3000 Meter hat der
Tunnelbohrer von Eller aus inzwischen
zurückgelegt. Mitte oder Ende August
soll er unter der Cochemer Oberstadt
eintreffen. Unter ihr fährt er dann im
geschlossenen Modus her. Das heißt, in
der Nähe des Bohrkopfs wird das Erdreich
durch einen Erdbrei gestützt. Ohne
Belästigungen wird das Ganze für
Oberstadtbewohner und die Gäste der
Pension Hendriks wohl auch nicht
vonstatten gehen. Immerhin: Mit dem
Angebot, die Pensionsgäste für die
Dauer der Arbeiten anderswo
unterzubringen, hat sich die Bahn schon
an Günter Bleser gewandt. Details stehen
allerdings noch nicht fest.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 19. Juli 2011
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Cochem - Wie ein Maulwurf gräbt sich der
Riesenbohrer der Deutschen Bahn bald
unter der Cochemer Oberstadt durch. Die
Maschine macht den Weg frei für die
zweite Röhre des Kaiser-Wilhelm-Tunnels.Das
Unterfangen ist heikel. Denn die Strecke,
die die Bahn unterwandert, führt durch
Lockergesteinsschichten und nur
wenige Meter unterhalb der Hausfundamente
hindurch.
In diesem letzten Bauabschnitt der
200-Millionen-Euro-Maßnahme geht es für
die Tunnelbauer um die 1000
anspruchsvollsten Meter. Wir
müssen unter bewohnter Fläche
hindurch, sagt Projektleiter Bodo
Tauch. Am Abend zuvor hat er den
Anwohnern erklärt, was sich unter ihren
Häusern tun wird. Tauch hat dabei von
dem modernen Sicherheitskonzept
gesprochen, das Erschütterungen aller
Art vermeiden soll. Die Bahn geht dabei
mehrgleisig vor.
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In
der Cochemer Oberstadt ist ein 30 Meter
breites Areal untersucht worden, auf dem
80 Häuser stehen. Da könnten
Einflüsse erwartet werden, sagt
Bodo Tauch vorsichtig. Um Risse oder ein
Absacken zu vermeiden, wird bereits
unterhalb von fünf Gebäuden der
Baugrund stabilisiert. Das geschieht mit
Betoninjektionen, die den Boden
verfestigen. Im Erdreich und an
bestimmten Häusern werden Messgeräte
installiert, die die Werte in Echtzeit
zum Maschinenführer des Riesenbohrers
übertragen. Bei Auffälligkeiten kann er
schnell reagieren. Er sieht eine
Absackung sofort, sagt Bodo Tauch.
Noch ist die Tunnelvortriebsmaschine
500 Meter von der Oberstadt entfernt.
Mitte September wird sie die Häuser
unterfahren und das einen Monat
lang. Unter bewohntem Gebiet legt sie nur
fünf bis zehn Meter am Tag zurück;
zurzeit sind es noch 18 bis 20 Meter.
Wie ein mahlendes
Geräusch wird es für die Bewohner
klingen, wenn der Bohrer unter ihrem Haus
ist. Immerhin hat der Bohrkopf einen
Durchmesser von zehn Meter.
Pressesprecher Torsten Sälinger sagt:
Wir versprechen niemandem, dass es
keinen Lärm macht.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 5. August 2011
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Licht am Ende des Tunnels: Die
Vortriebsmaschine für den Neuen
Kaiser-Wilhelm-Tunnel befindet sich
derzeit einen Kilometer vor ihrem Ziel.
Vergangene Woche informierte die Deutsche
Bahn betroffene Hauseigentümer und
Anwohner der Cochemer Oberstadt.COCHEM.
Derzeit wird in der Oberstadt
umfangreiche Messtechnik sowohl in das
Erdreich als auch an und in bestimmten
Häusern zur Beobachtung von möglichen
Setzungen im Bereich oberhalb des
künftigen Neuen Kaiser-Wilhelm- Tunnels
eingebaut.
Die gemessenen Werte werden bei der
Unterfahrung - voraussichtlich im
Zeitraum Mitte September bis Mitte
Oktober - in Echtzeit zum
Maschinenführer auf der
Tunnelvortriebsmaschine übertragen, so
dass bei abweichenden Werten gezielt
gegengesteuert werden kann. Unterhalb von
fünf Gebäuden, überwiegend im Bereich
der Oberbachstraße, wird vorbereitend
der Baugrund wie geplant mit Beton
stabilisiert. Dazu wurde ein Schacht
ausgehoben, der nach Abschluss des
Tunnelvortriebes wieder aufgefüllt wird.
Während der Unterfahrung bietet er die
Möglichkeit, Setzungen durch gezieltes
Einbringen von Mörtelsuspension bereits
im Entstehen entgegenzuwirken.
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Speziell
für die Anwohner der Oberstadt hat die
DB jetzt einen eigenen Ansprechpartner
vorgestellt. Der Cochemer Eckard Weiß,
seit März 2010 auch Leiter des
InfoCenters, wird künftig erste
Anlaufstelle der Anwohner sein. Er
wird die Anliegen der Anwohner aufnehmen,
schriftlich festhalten und an die
richtige Stelle bei der Bahn, der
Baufirma, der Bauoberleitung, der
Bauüberwachung oder der Versicherung
leiten, erklärt Bodo Tauch,
Projektleiter der DB ProjektBau. Er
ist nicht nur das offene Ohr und sucht
die richtigen Ansprechpartner für die
verschiedenen Themen, sondern er verfolgt
auch Vorgänge und gibt
Rückmeldungen. Unterstützt wird
er von Hannah Clemens,
Geographiestudentin, aus Ediger-Eller.
Für die Anwohner wird das InfoCenter in
der Endertstraße 8 zusätzlich mittwochs
und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.
An dem Jahrhundertprojekt interessierte
Cochemer und Besucher der Stadt können
sich weiterhin von Dienstag bis Samstag
von 13 bis 19 Uhr informieren.
Besuchergruppen können nach
Terminvereinbarung auch außerhalb dieser
Öffnungszeiten die 225 Quadratmeter
große Ausstellung besichtigen.
Im Juni 2010 hatte der Bau der
zweiten, 4 242 Meter langen Tunnelröhre
in Ediger- Eller begonnen. Nach der
Fertigstellung der neuen Röhre kann dann
der alte Kaiser-Wilhelm-Tunnel erneuert
und auf eingleisigen Betrieb umgebaut
werden. Ab 2016 wird der Zugverkehr an
der Mosel wieder zweigleisig, jedoch in
zwei getrennten Tunnelröhren laufen.
Quelle: Cochemer Wochenspiegel vom 10.
August 2011
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Die
Bohrarbeiten für die zweite Tunnelröhre
des Kaiser-Wilhelm-Tunnels gehen jetzt in
eine kritische Phase. Die Bohrungen
führen zum Teil nur wenige Meter unter
den Häusern in der Oberstadt durch. Nach
Angaben der Deutschen Bahn verlaufen die
Arbeiten bisher planmäßig. Die
Bohrungen gelten als kritisch, weil
zwischen den Hausfundamenten und der
Tunneldecke an manchen Stellen nur
viereinhalb Meter liegen. Anwohner und
Hausbesitzer befürchten deshalb Risse
oder gar ein Absacken des Hauses. |
Um
dies zu verhindern, hat die Deutsche Bahn
bereits im Vorfeld den Baugrund von fünf
Häusern mit Beton stabilisiert.
Außerdem wurden Sensoren an den Häusern
installiert, die den Maschinenführer
während der Bohrarbeiten sofort über
Änderungen informieren. Sollten dennoch
Schäden an den Häusern auftreten,
würden diese von der Deutschen Bahn in
vollem Umfang erstattet, sagte ein
Sprecher dem SWR. Die Bohrarbeiten auf
einer Länge von rund 430 Metern werden
voraussichtlich bis Ende Oktober dauern. Quelle:
www.swr.de
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Westerwald - Lebensbedrohlich verletzt
wurde am frühen Freitagmorgen ein
25-jähriger Autofahrer, der an einem
unbeschrankten Bahnübergang zwischen
Girod und Steinefrenz mit seinem Wagen in
einen Güterzug gefahren ist. Das
Gleisbett wurde dabei derart in
Mitleidenschaft gezogen, dass die
Bahnstrecke zwischen Limburg und
Montabaur vorerst gesperrt bleiben muss. |
An
einem unbeschrankten Bahnübergang bei
Girod ist dieser Wagen mit einem
Güterzug zusammengestoßen. Der Fahrer
(25) wurde lebensgefährlich verletzt. Gegen
5.28 Uhr hatte der junge Mann vermutlich
den von rechts aus Richtung Limburg
kommenden Güterzug übersehen. Sein Pkw
prallte gegen den letzten von 17 Waggons.
Dieser sprang dann aus dem Gleis. Der
Zugführer, der offenbar nichts von der
Sache mitbekommen hatte, fuhr weiter bis
in den Bahnhof Montabaur. Der Autofahrer
wurde eingeklemmt und von der Feuerwehr
befreit. Es waren 50 Kräfte aus Girod,
Großholbach und Nentershausen im
Einsatz. Der junge Mann wurde in ein
Krankenhaus nach Koblenz verbracht An dem
Pkw entstand Totalschaden. Zur weiteren
Klärung des Unfalles wurde ein Gutachter
angefordert. Die Bundespolizei sowie der
Bahn-Notfallmanager waren vor Ort. Die
Schadenshöhe steht noch nicht fest.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 30. September 2011
Foto: Hans-Peter Günther
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Ediger-Eller/Cochem
- Es rumort in der Cochemer Oberstadt.
Der Riesenbohrer der Deutschen Bahn hat
sich bis unter die Häuser vorgearbeitet,
und damit hat die problematischste Phase
des Projektes begonnen. Denn die Arbeiten
für die zweite Röhre des
Kaiser-Wilhelm-Tunnels gehen unter
bewohntem Gebiet hindurch. Der letzte
Bauabschnitt der
200-Millionen-Euro-Maßnahme ist zugleich
der anspruchsvollste. 80 Häuser stehen
in dem Cochemer Gebiet, das die
Tunnelvortriebsmaschine unterirdisch
durchquert. Zwischen den Fundamenten und
der Tunneldecke liegen meistens 10 bis 15
Meter, an manchen Stellen aber nur 4,50
Meter. Messungen haben ergeben, dass
fünf Häuser eine sehr geringe
Überdeckung haben. Entsprechend
befürchten die Bewohner Risse oder gar
ein Absacken ihres Hauses.
Um das zu vermeiden, ist unterhalb von
diesen fünf betroffenen Gebäuden
bereits der Baugrund stabilisiert worden
mittels unterirdischer
Betoninjektionen. Um ganz sicher zu
gehen, sind oberirdisch, nämlich an den
Häusern in der Oberstadt, Sensoren
installiert worden.
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Sie
reagieren, sobald sich ein Haus absenkt
auch wenn es nur im
Millimeterbereich ist. Die Informationen
gehen in Echtzeit zum Maschinenführer.
Er kann sofort reagieren und
regulieren. Entstehen trotz der
Sicherheitsmaßnahmen Schäden an den
Häusern, werden sie von der Bahn
erstattet. Hier gehts zur
Bilderstrecke
Etwa einen Monat lang wird die
Unterquerung der Cochemer Oberstadt
dauern. Pro Tag legt der Riesenbohrer
fünf bis zehn Meter zurück. Unter
unbebautem Gebiet waren es immerhin 18
bis 20 Meter pro Tag. Dass es jetzt
langsamer vorangeht, ist reine
Vorsichtsmaßnahme. Es wird eben
mehr kontrolliert, sagt
Projektleiter Bodo Tauch. Der Bohrkopf
hat einen Durchmesser von zehn Metern.
Wenn er unter dem Haus ist, muss
man mit einer Belästigung rechnen,
warnt Tauch, es klingt wie ein
mahlendes Geräusch.
Unter
www.bremm.info/kaiser-wilhelm-tunnel wird
der Baufortschritt dokumentiert. Hier
gibt es die Position der
Tunnelvortriebsmaschine auf einer Karte.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 1. Oktober 2011
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Von Hans-Peter GüntherMontabaur -
Nach dem schweren Unfall am Bahnübergang
in Girod in der vergangenen Woche nahmen
die Gutachter der
Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des
Bundes (EUB) aus Karlsruhe die
Ermittlungen auf.
Die seit 2008 bestehende Behörde des
Bundesverkehrsministeriums hat bei
schweren Unfällen im Eisenbahnbetrieb
die Untersuchungen durchzuführen. Dabei
stellte sie fest, dass die technische
Sicherung des Bahnübergangs an der L
314, mit den beiderseits der Fahrbahn
stehenden roten Blinkleuchten
funktioniert hat.
Ungebremst war ein Autofahrer mit rund
100 Stundenkilometern in den 15. von 20
Waggons des aus Limburg kommenden
Güterzuges gerast (die WZ berichtete).
Bei dem Aufprall muss mindestens ein
Drehgestell des unbeladenen, mehr als 20
Tonnen schweren Waggons entgleist sein.
Der Lokführer des von zwei
Diesellokomotiven (mit einer
Motorleistung von je 2500 PS) gezogenen
Zugs hat vom Aufprall und dem entgleisten
Wagen, der im Verlauf der Fahrt noch zwei
weitere zum entgleisen brachte, nichts
gemerkt. Da die Luftleitung nicht
beschädigt war, kam es zu keiner
Bremsung. Die Wagen zerstörten rund 250
Meter hinter dem Arbeitsplatz des
Lokführers fast alle Betonschwellen
sowie Schienen, Weichen und
Signaleinrichtungen.
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Auf
der Fahrt von Girod bis zum über sieben
Kilometer entfernten Bahnhof Montabaur
wurde an einer Weiche im Bahnhof
Goldhausen eine erste Achse aus dem
Drehgestell gerissen, die zweite in
Montabaur. Bei der Einfahrt in den
Güterbahnhof verkantete sich der
fünftletzte Waggon, die letzten drei
bleiben jedoch im Gleis. Die Bergung
erfolgt mit einem großen Autokran vom
Fuß des Bahndamms aus. Nach ersten
Schätzungen summieren sich die Kosten
für die Wiederherstellung auf mehrere
Millionen Euro. Bereits am Samstag
wurden in Hanau neue Betonschwellen
verladen, die am Sonntagmorgen von einer
kurzfristig angemieteten
Güterzug-Dampflokomotive der
Museumseisenbahn Hanau über den Taunus
bis zum Bahnhof Steinefrenz transportiert
wurden. Von dort erfolgt der
Weitertransport mit Tiefladern nach
Montabaur. Am wichtigsten ist zunächst
die Wiederherstellung des kurzen
Abschnitts von der Stichstrecke nach
Wallmerod bis zum Bahnhof Montabaur. An
der ehemaligen Westerwald-Querbahn liegen
die meisten Verladestationen der
Tonindustrie und die Deponie für das
Aushubmaterial des neuen Cochemer
Tunnels. Auch Baufahrzeuge zur
ICE-Strecke benötigen die derzeit
beschädigte Weichenverbindung. Momentan
ist der Regionalbahnhof von Montabaur nur
von Siershahn aus erreichbar. Die Strecke
bleibt bis Steinefrenz mindestens noch
eine Woche gesperrt. Ein Gleisumbauzug
muss den Abschnitt komplett erneuern.
Für den Personenverkehr gilt ab heute
ein Sonderfahrplan, der zwischen
Steinefrenz und Siershahn einen
Schienenersatzverkehr mit Bussen
vorsieht. Auch die ICE-Züge sollen
zwischen Montabaur und Limburg Süd für
den Regionalverkehr freigegeben sein.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 3. Oktober 2011
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Von David Ditzer und Kevin RühleCochem.
Seit ein paar Tagen ist vorübergehend
Schicht im Schacht respektive Ruhe in der
Röhre: Die riesige Vortriebsmaschine,
die eine zweite Röhre für den
Kaiser-Wilhelm-Tunnel durch den Berg
zwischen Ediger-Eller und Cochem frisst,
steht derzeit still unter der Cochemer
Jahnstraße, genauer: unter der Pension
Hendriks.
Grund für die Pause: Im Zwischenlager
in Eller muss Platz geschaffen werden
für Abraum. Denn: Von morgen an soll der
Bohrer mit einer Geschwindigkeit von 15
Metern pro Tag den heikelsten Abschnitt
der Oberstadt zwischen Jahnstraße und
Friedhof unterfahren. Über die Schiene
kann die Deutsche Bahn aber nur so viel
Abraum in die Tongrube Anton bei Berod
(Westerwald) transportieren, wie der
Bohrer bei einer Geschwindigkeit von 12
Metern pro Tag hinterlässt. Was er auf
jeden Fall auch schon hinterlassen hat:
Risse in Gebäuden und von Lärm genervte
Anwohner.
Gigantisch sind die Arbeiten am
Jahrhundertprojekt
Neuer-Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Vor lauter
Messsensoren und Lasern, die Bewegungen
des Erdreichs registrieren, sieht es in
der Cochemer Oberstadt zwischen
Märtschelt, Oberbachstraße und Friedhof
zum Teil ,,aus wie in einem
Rotlichtviertel", sagt eine mit dem
nötigen Galgenhumor ausgestattete
Anwohnerin. Und die Sensoren hatten auf
jeden Fall auch schon etwas zu messen.
Nach RZ-Informationen sind an einem
Wohnhaus in der Märtschelt Haarrisse
entstanden, die Treppe eines Hauses an
der Oberbachstraße hat sich erkennbar
gesenkt. Die Frage nach Schäden, die der
Tunnelbohrer schon jetzt an Gebäuden in
der Oberstadt angerichtet hat,
beantwortet die Bahn so: "Es gibt
Haarrisse und Setzungen in dem zu
erwartenden Umfang. Die auftretenden
Schäden werden nach der Unterfahrung
behoben."
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Nach
der Unterfahrung können von
Bohrgeräuschen geplagte Cochemer dann
auch versuchen, ihr Schlafdefizit
auszugleichen - zumindest jene, die vor
dem Lärm nicht die Flucht ergriffen
haben. Dieselbe ergriffen hat ein
43-jähriger Anwohner der Straße In der
Märtschelt. Schon seit dem 12. September
wohnt er auf Kosten der Bahn in einer
Pension seiner Eltern in Ediger. Wie
lange er seinen vertrauten vier Wänden
noch fernbleiben muss, steht nicht fest.
Nicht nur die Geräusche des Bohrers,
sondern auch die Sprengungen für die
Verbindungsgänge zwischen alter und
neuer Tunnelröhre seien
,,unerträglich" laut gewesen. Voraussichtlich
am 3. November wird der Tunnelbohrer an
der Endertstraße in Cochem durchbrechen,
damit rechnet zumindest
Stadtbürgermeister Herbert Hilken.
Momentan stehen des Bohrers Meißel, wie
erwähnt, erzwungenermaßen still. Ende
September gab es nach Auskunft der Bahn
schon einmal eine fünftägige
Zwangspause.
Damals war es auf einer Bahnstrecke
bei Girod (Westerwaldkreis) zu einem
schweren Unfall gekommen, bei dem ein
Güterwaggon entgleist war. Infolgedessen
stockte die Abfuhr des Abraums aus dem
Tunnel, die Vortriebsmaschine musste
angehalten werden. Ob sie von morgen an
bis zum Durchbruch in Cochem in einem
Rutsch bohren wird, entscheidet die Bahn
je nach Erfordernis".
Ist das 1700 Tonnen schwere Gerät,
eigens für die Arbeiten zwischen Eller
und Cochem gebaut, erst einmal aus dem
Berg, muss der Bohrkopf am Ausgang in
Cochem demontiert werden. Der Rückweg
nach Eller ist ihm versperrt, da das
Schneidrad größer ist als die dann
fertige Betonröhre. Nur der Teil hinter
der Förderschnecke kann nach Eller
zurückfahren.
Der Bohrkopf ist für Brücke und
Gleisbett zu schwer. Daher soll die
riesige Maschine in Einzelteile zerlegt
werden und auf Schwerlasttransportern
Cochem verlassen. Das ist jedoch nicht
ganz einfach, sagt Bürgermeister Hilken.
Zwei Spezialkrane werden die Aufgabe
übernehmen. Ein 400-Tonnen-Kran soll
dafür einen 200-Tonnen-Kran auf die neu
gebaute Eisenbahnbrücke setzen - eine
spektakuläre Aktion bei engen
Platzverhältnissen. Der 200-Tonnen-Kran
verlädt schließlich die Einzelteile.
Quelle: Rheinzeitung vom 13.10.2011
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Von David DitzerCochem - Ein
überraschender Zwischenfall bei den
Bohrarbeiten für die zweite Röhre des
Kaiser-Wilhelm-Tunnels hat am späten
Sonntagabend die Cochemer Feuerwehr auf
den Plan gerufen: An der Oberbachstraße,
gegenüber einer Pizzeria, spritzte eine
Fontäne aus Zement, Ton und Sand an die
Oberfläche. Das Gemisch presst die
Tunnelbohrmaschine vorweg in Hohlräume,
um diese zu verfüllen. Feuerwehr und
Bauhof benötigten Stunden, um die Stelle
wieder zu reinigen. Nach Informationen
der Stadt kommt es wegen des
Zwischenfalls jedoch nicht zu
Verzögerungen bei den Bohrarbeiten.
Hier gehts zur
Bilderstrecke
"Es sah aus wie ein kleiner
Vulkanausbruch", erzählt der
Cochemer Stadtbürgermeister Herbert
Hilken, was er am Sonntagabend gegen
21.55 Uhr an der Cochemer Oberbachstraße
beobachtet hat.
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Er
wollte eigentlich nur mal durch die
Oberstadt schlendern und schauen, ob bei
den Bohrarbeiten für die zweite Röhre
des Kaiser-Wilhelm-Tunnels alles
glattläuft. Schließlich unterfährt der
gigantische Bohrer derzeit eine besonders
heikle Stelle: Das Gestein unter den
Häusern ist weich, und zwischen den
Fundamenten dieser Häuser und dem
Schacht für die neue Röhre liegen nur
wenige Meter Erdreich. Deshalb fährt der
Bohrer derzeit im geschlossenen Modus,
das heißt, er presst das
Zement/Sand/Ton-Gemisch in Hohlräume,
bevor er seine eigentliche Arbeit
verrichtet. Dass dieser graue Brei sich
an der alten Stadtmauer hinauf bis an die
Oberfläche drücken würde, damit hatten
die Projektverantwortlichen der Bahn und
die Ingenieure des Unternehmens Alpine
jedoch nicht gerechnet. Die Fontäne an
der Oberbachstraße überraschte auch den
Stadtbürgermeister, und sie beschmutzte
ihn von unten bis oben. Doch nicht nur
der Stadtchef musste sich nach dem
Breiausbruch waschen. Bauhofmitarbeiter
und Feuerwehrleute reinigten noch bis
etwa 1 Uhr die Oberbachstraße, spritzten
sie mit Wasser ab. Sie mussten sofort
handeln, da das ausgetretene Material
ansonsten zu fest geworden wäre. Der
weggespritzte Schmutz gelangte über die
Kanalisation in den Märtscheltbach, ist
jedoch Bürgermeister Hilken zufolge
ungefährlich. Die Bahn bestätigte dies:
Es seien ca. 800 Liter Bentonit an die
Oberfläche gelangt, eine Mischung aus
Tonmineralien und Zement, die für
Anwohner und Umwelt ungefährlich sei.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 17.10.2011
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Winningen.
Zu einer spektakulären Kollision
zwischen einem Güterzug und einem Pkw
ist es am frühen Sonntagmorgen auf der
Bahnstrecke bei Winningen gekommen. Der
Fahrer des Wagens konnte sich im letzten
Moment in Sicherheit bringen. Hier gehts zur
Bilderstrecke
Nach bisherigen Ermittlungen der
Polizei war der 27-jährige Fahrer eines
BMW gegen 6.15 Uhr von Koblenz aus
kommend in Richtung Kobern-Gondorf auf
der B 416 unterwegs, als er vermutlich
aufgrund nicht angepasster
Geschwindigkeit auf regennasser Fahrbahn
in einer Linkskurve die Kontrolle über
den Pkw verlor. Der Wagen kam nach rechts
von der Straße ab, fuhr eine Böschung
hoch, landete auf den Gleisen und blieb
dort liegen.
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Der
Fahrer konnte sich noch aus dem Fahrzeug
retten, bevor es vom herannahenden Zug
erfasst wurde. Die Bergung des Pkw-Wracks
dauerte rund drei Stunden. Danach konnte
der Zug seine Fahrt fortsetzen. Bei der
Überprüfung des Fahrers stellten die
Beamten Alkoholgeruch fest. Ihm wurde
eine Blutprobe entnommen und sein
Führerschein wurde sichergestellt. Der
Sachschaden wird auf circa 50 000 Euro
geschätzt. Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 30.10.2011
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Tunnelvortriebsmaschine erreicht
Cochemer Innenstadt 200 Millionen
Euro Gesamtinvestition
Bevölkerung feiert Bauprojekt am Abend(Frankfurt
am Main, 7. November 2011) Die
Tunnelvortriebsmaschine für den Neuen
Kaiser-Wilhelm-Tunnel erreichte heute
nach 547 Tagen und 4.242 Metern die
Cochemer Innenstadt. Der Durchschlag
erfolgte in Anwesenheit von Peter Bleser,
Parlamentarischer Staatssekretär, Dr.
Jörg Sandvoß, Vorstand Vertrieb der DB
Netz AG, Udo Wagner,
Konzernbevollmächtigter der Deutschen
Bahn AG für die Länder Rheinland-Pfalz
und Saarland, Tunnelpatin Roswitha Beck,
Heike Raab, Staatssekretärin im
Ministerium des Innern, für Sport und
Infrastruktur Rheinland-Pfalz, Herbert
Hilken, Stadtbürgermeister Cochem, und
des Geschäftsführers der Alpine BeMo
Tunnelling GmbH, Josef Arnold.
Nachdem die Tunnelvortriebsmaschine in
Cochem links neben dem Portal des
Kaiser-Wilhelm-Tunnels zum Stillstand
gekommen war, überreichten die Mineure
einem alten Brauch folgend der
Tunnelpatin Roswitha Beck die Statue der
heiligen Barbara.
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Mit
dem Neubau einer zweiten Röhre und der
Erneuerung des alten
Kaiser-Wilhelm-Tunnels schaffen wir ein
Stück modernster Infrastruktur auf der
wichtigen Strecke zwischen Koblenz und
Trier, erklärte DB Netz-Vorstand
Sandvoß. Von Beginn an war dieses
Jahrhundertprojekt an der Mosel auch das
Projekt der Bürgerinnen und Bürger in
Cochem und in Ediger-Eller. Wie
harmonisch dieses Zusammenwirken ist,
zeigt sich auch heute in der
gemeinschaftlichen Nutzung des Festzeltes
im Herzen der Stadt Cochem im Anschluss
an diesen Festakt. Die neue
eingleisige Eisenbahntunnelröhre wurde
seit Mai 2010 von Ediger-Eller aus durch
den Berg nach Cochem gebaut. 900.000
Tonnen Gestein wurden ausgebrochen, die
auf der Schiene abtransportiert und im
Westerwald zur Renaturierung einer
Tongrube eingesetzt wurden. 77.000 Tonnen
Beton wurden für die Herstellung der
Tunnelschale gebraucht. Parallel zu den
Vortriebsarbeiten wurde eine neue
Eisenbahnüberführung in Cochem gebaut.
Damit sich diese harmonisch in das
historische Stadtbild einfügt, wurden
die Mauern mit moselländischen
Natursteinen versehen. Nach der
Inbetriebnahme der neuen Röhre kann dann
der alte Kaiser-Wilhelm-Tunnel erneuert
und auf eingleisigen Betrieb umgebaut
werden. Ab 2015 wird der Zugverkehr an
der Mosel wieder zweigleisig, jedoch in
zwei getrennten Tunnelröhren laufen.
Insgesamt werden 200 Millionen Euro
investiert.
Die 90 Meter lange
Tunnelvortriebsmaschine mit einem
Durchmesser von zehn Metern wurde eigens
für den Neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnel
gebaut. In den kommenden Wochen wird die
1.710 Tonnen schwere Maschine demontiert
und in Einzelteilen abtransportiert.
Quelle: Deutsche Bahn AG vom 07.11.2011
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Von
David Ditzer Cochem/Ediger-Eller - Es
ist geschafft: Der 4242 Meter lange
Kaiser-Wilhelm-Tunnel auf der Bahnstrecke
zwischen Ediger-Eller und Cochem hat eine
zweite Röhre: Um 12.57 Uhr krachten die
letzten Reste der Betonverkleidung am
Cochemer Tunnelausgang zu Boden, und die
1710 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine
schraubte ihren Kopf aus dem Bergmassiv.
Mithin ist eine wichtige Etappe des
200-Millionen-Euro teuren Bauprojekts auf
der Moselstrecke zwischen Koblenz und
Trier abgeschlossen.
Hier gehts zur
Bilderstrecke
Krachend zerberstet die Betonwand, ehe
sie mit einem dumpfen Knall zu Boden
stürzt und eine große Staubwolke
aufwirbelt. Jubel und Beifall branden auf
- von Hunderten geladenen Gästen und
Schaulustigen, die einen Blick auf das
Jahrhundertereignis erhaschen wollen. Und
dann, der erste Staub hat sich verzogen,
ist der Blick frei auf den Kopf des
tonnenschweren Stahlungeheuers. Seit dem
10. April vergangenen Jahres frisst es
eine zweite Röhre für den
Kaiser-Wilhelm-Tunnel zwischen
Ediger-Eller und Cochem durch den Berg.
Kurz zuvor war es noch zu hören gewesen,
laut schabend und mahlend meißelte es
sich die letzten 79,5 Zentimeter durch
das Gestein.
Viele Politiker, Vertreter der Bahn
und der Medien und Hunderte Cochemer
hören auf der anderen Seite, wie das
Monstrum naht. Unter ihnen Roswitha Beck,
Gattin des rheinland-pfälzischen
Ministerpräsidenten Kurt Beck und Patin
der neuen Röhre für den
Kaiser-Wilhelm-Tunnel. "Ich habe
großen Respekt vor Ihrer Leistung und
gratuliere den Tunnelbauern und Mineuren
dazu." In der Tat war es eine
Meisterleistung, die Marco Reith vom
österreichischen Bauunternehmen Alpine
und sein rund 75 Mann starkes Team unter
Tage vollbrachten. Schließlich fraß
sich der mächtige Bohrer zum Teil nur
rund drei Meter tief unter den
Fundamenten der Häuser in der Cochemer
Oberstadt hindurch. Da blieben kleinere
Schäden in Form von Setzungsrissen nicht
aus. Etwa zehn Häuser sind nach
Bahnangaben davon betroffen.
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"Wir
bedauern diese Schäden, die an den
Gebäuden entstanden sind", sagt Dr.
Jörg Sandvoß, Vertriebsvorstand der
bauverantwortlichen DB Netz. "Ich
weiß, dass das für die, die betroffen
sind, keine kleine Geschichte ist."
Deshalb werde man sich bemühen, die
Schäden schnell zu regulieren. Sandvoß
dankt allen Einwohnern von Cochem und
Ediger-Eller für ihre Geduld und ihr
Verständnis in den vergangenen 18
Monaten. Lärm, Schmutz und viele andere
Unannehmlichkeiten hätten sie zu
erdulden gehabt. Diesen Dank sprechen
alle aus, die ans Rednerpult auf der
neuen Brücke in Cochem treten, die
eigens zur Nutzung der zweiten
Tunnelröhre errichtet worden war. Es
sind einige: Heike Raab (SPD),
Staatssekretärin im
Landesinnenministerium, spricht von einem
wahrhaft "historischen
Ereignis". Schließlich erhalte der
mehr als 130 Jahre alte
Kaiser-Wilhelm-Tunnel eine zweite Röhre.
Dafür wurde es höchste Zeit, denn der
alte Tunnel genügt aktuellen
Sicherheitsstandards längst nicht mehr.
"Heute müssen Tunnel ab einer
Länge von einem Kilometer zwei Röhren
haben", sagt Staatssekretär Peter
Bleser (CDU), der im Auftrag von
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer in
Cochem ist. Diese zweite Röhre hat nun
auch der Kaiser-Wilhelm-Tunnel, einer der
längsten Bahntunnel Deutschlands.
"Er verkürzt den Fahrweg zwischen
Ediger-Eller und Cochem von 30 auf 5
Kilometer", hält Bleser fest. Der
Tunnel "erschließt den Westen
Europas" für die Bahn, hebt Udo
Wagner, Konzernbevollmächtigter der Bahn
für Rheinland-Pfalz und das Saarland,
hervor.
Gewohnt humorvoll fasst Cochems
Bürgermeister Herbert Hilken das
"Jahrtausendprojekt" in Worte,
vor allem "den arg gebeutelten
Bewohnern der Oberstadt" dankend:
Genau 79,5 Zentimeter stehe der Bohrer
noch von der Durchschlagsstelle entfernt.
"Das entspricht genau meiner halben
Körpergröße", sagt Hilken
lachend. Das bisschen Gestein dazwischen
knackt die 90 Meter lange Bohrmaschine
schnell. Ein kleiner Snack für sie, im
übertragenen Sinne ein großer Happen
für Cochem, Ediger-Eller und die Region.
Da passt es, dass nach dem Durchbruch
froh stimmende Blasmusik ertönt,
gespielt vom Musikzug Rot-Weiß
Ediger-Eller - Wohlklang statt Lärm.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 09.11.2011
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Von
David Ditzer Cochem - Seiner Meißel
wurde der gigantische Tunnelbohrer nach
seinem Durchbruch am Cochemer Ende des
Kaiser-Wilhelm-Tunnels inzwischen schon
beraubt. Doch von nächster Woche an
demontieren die Arbeiter auch den Rest
des Bohrkopfs, um die Einzelteile über
die Straße abtransportieren zu können.
Dazu müssen Brückstraße/Endertstraße
(L 98) voraussichtlich in folgenden
Nächten gesperrt werden, jeweils in der
Zeit zwischen 21.30 und 4.30 Uhr: am 21.,
22., 24., 28., 29. und 30. November sowie
am 1., 5., 6., 7., 8., 14., 16., 19. und
22. Dezember. Für die Zeit der
Sperrungen sind Umleitungen eingerichtet.
Es ist ein gigantisches Gerät, das da
auf Cochem zurollt: der achtachsige
Kranwagen LTM 1500-8.1 von Liebherr. Er
verfügt wahlweise über einen
vierteiligen, 50 Meter langen oder über
einen siebenteiligen, 84 Meter langen
Teleskopausleger, maximale Traglast: 500
Tonnen. Diese Mordsmaschine wird
voraussichtlich am nächsten Dienstag,
22. November, von 21.30 Uhr an einen
anderen Kranwagen auf die neue
Bahnbrücke am Cochemer
Kaiser-Wilhelm-Tunnel heben. Sinn und
Zweck des Ganzen: Der kleinere Kranwagen
kann den Kopf der
Tunnelvortriebsmaschine, in Einzelteile
zerlegt, Stücke für Stück auf
Lastwagen verladen. Die Arbeiten werden
voraussichtlich bis zum 22. Dezember
andauern.
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Nicht
nur das Bohren der zweiten Röhre für
den Bahntunnel zwischen Ediger-Eller und
Cochem war also eine Herausforderung für
alle Beteiligten. Auch die Demontage der
Maschine wird eine solche werden.
Viele Gespräche mussten vorab
geführt werden, sagt Udo Bukschat,
Leiter des Ordnungsamtes der
Verbandsgemeinde Cochem. Damit der
Verkehr auf der L 98 infolge der Arbeiten
nicht allzu stark beeinträchtigt wird,
sperrt man die Straße in der Nacht. Der
örtliche Autoverkehr wird über die
Stadtwaldlinie und die Kreisstraße 18
umgeleitet, für den überörtlichen und
den Schwerlastverkehr geht es über die
Panoramastraße (B 259). Bukschat:
Ich rechne allerdings nicht damit,
dass es zu diesen Zeiten viel
Schwerlastverkehr geben wird. Doch
für die Anwohner in der Nähe der
Bahnbrücke dürften die Bauarbeiten
nicht ohne Unannehmlichkeiten abgehen,
denn: Zwischen dem heutigen 18. und dem
23. November müssen Arbeiten am Tunnel
geleistet werden, die nur möglich sind,
wenn keine Züge fahren, also nachts,
jeweils zwischen 23 Uhr und 6 Uhr.
Dadurch sowie durch die Abbau- und
Verladearbeiten am Tunnelbohrer kann es
phasenweise laut werden. Die Bahn bittet
die Anwohner dafür um Verständnis.
Was die Zeitpunkte der
Straßensperrungen angeht, können sich
aus dem Bauablauf heraus kurzfristig
Änderungen ergeben.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 17.11.2011
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Von David Ditzer
Cochem - Es war Maßarbeit aller
Beteiligten: Ein 96 Tonnen schwerer
Autokran hat am späten Dienstagabend
einen 84 Tonnen wiegenden anderen
Autokran auf die neue Eisenbahnbrücke
über der Brückenstraße (L 98) in
Cochem gehoben. Grund für die aufwendige
Aktion: Die beiden Kräne werden die
Einzelteile des zerlegten Bohrkopfs
verladen, der eine zweite Röhre für den
Kaiser-Wilhelm-Tunnel durchs Gebirge
zwischen Ediger-Eller und Cochem
gefressen hat. Diese Arbeiten sollen bis
kurz vor Weihnachten dauern. In einigen
Nächten muss die Brückenstraße dafür
gesperrt werden.
Hier gehts zur
Bilderstrecke
Etwa 30, 40 Schaulustige applaudieren,
sachte ist der 84 Tonnen schwere blaue
Autokran des badischen Unternehmens MSG
auf der neuen Brücke über der L 98 in
Cochem gelandet. Der Applaus ist
hochverdient, findet auch
MSG-Geschäftsführer Björn Jatz:
Das gab es noch nie, dass wir einen
400-Tonnen-Kran mit einem 500-Tonnen-Kran
auf eine Brücke gehoben haben. Mit
den Zahlen beschreibt Jatz nicht das
Gewicht der gewaltigen Maschinen. Sie
stehen dafür, was für Mordsmassen diese
mit ihren langen Teleskopauslegern in die
Lüfte hieven können.
Der Mann, der das Kunststück in
Cochem vollbracht hat, also der Fahrer
des 500-Tonnen-Krans, heißt Michael
Knackstedt. Er fährt schon seit dem Jahr
1980 Autokräne und sieht das alles ganz
locker. So etwas wie hier ist nicht
gerade alltäglich, aber es ist alles im
grünen Bereich, sagt der
52-Jährige nach getaner Arbeit. In der
engen Straße zu manövrieren, mitten im
Ort, das sei schon etwas Besonderes
vor allem für die Leute.
Die schauen gespannt zu, als
MSG-Mitarbeiter gegen 21.55 Uhr armdicke
Stahlseile um die vier teilausgefahrenen
Stützen des Siebenachsers legen, der vor
dem Kino auf der Brückenstraße steht.
Auf dem Platz vorm Tunnel-Infocenter der
Deutschen Bahn und vorm Kino haben sich
die Schaulustigen versammelt. Auch aus
einer benachbarten Bar strecken sie
neugierig die Köpfe heraus. An diesem
Abend ist die Wirklichkeit spannender als
jeder Kinofilm, unterhaltsamer als jedes
Kneipengespräch.
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Wie
von Geisterhand hebt der Autokran wenig
später vom Boden ab. Dank der
Flaschenzugtechnik an der Seilwinde
seines noch satte 12 000 Kilogramm
schwereren großen Bruders geht es ganz
locker und schnurstracks nach oben.
Dieser größere Bruder hat übrigens
noch 135 Tonnen Kontergewicht auf seinem
Buckel. Vom Boden aus halten Arbeiter
Seile straff. So verhindern sie, dass der
schwebende Autokran hin- und herbaumelt
und die Gebäude links und rechts der
Straße beschädigt. Das spektakuläre
Schauspiel dauert nur eine knappe halbe
Stunde. Die Landung des fliegenden
Fahrzeugs verzögert sich nur noch einmal
kurz, weil das provisorische
Holzgeländer der neuen Bahnbrücke den
teilausgefahrenen Stützen im Weg ist.
Doch, um's mit Wilhelm Busch zu sagen,
ritzeratze, mit Motorsäge, dafür ohne
Tücke, schneiden Arbeiter ins Geländer
der Brücke eine Lücke. Die
Einflugschneisen sind frei, um 22.23 Uhr
landet Michael Knackstedt den Autokran
sicher auf der Brücke. Als der Beifall
der Zuschauer verklungen ist, sagt er:
Dem kleineren Kran packe ich jetzt
gleich noch 120 Tonnen Ballast
drauf.
Dieser Ballast dient ihm als
Gegengewicht, damit er seinem größeren
Bruder in den nächsten Wochen zwölf
Teile der zerlegten
Tunnelvortriebsmaschine auf die Mitte der
Brücke hieven kann. Von dort aus hebt
der sie dann auf einen Tieflader, und ab
geht's über die Straße ins
baden-württembergische Schwanau. Dort
hat das Unternehmen Herrenknecht seinen
Sitz, das die Vortriebsmaschine für den
neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnel gebaut hat.
Dort werden die Teile fürs nächste
Bohrprojekt aufbereitet.
MSG-Geschäftsführer Jatz sagt:
Kurz vor Weihnachten wollen wir
fertig sein. Was den Zeitplan
angeht, darf er auf Kranfahrer Knackstedt
und seine Mitstreiter zählen. Zu seinem
vermeintlichen Kunststück sagt
Knackstedt am Ende bescheiden: Was die
Flugstrecke des Autokrans angehe, habe er
sich blind auf die Kollegen
verlassen, die auf Brücke und
Straße gestanden hätten. Per Funk
wirkten sie als Fluglotsen.
Die Straße wird in mehreren
Nächten gesperrt
Am Montag, 7. November, war die 1710
Tonnen schwere, 90 Meter lange
Tunnelvortriebsmaschine in Cochem durch
den Berg gebrochen. Bis zum 23. Dezember
soll der Kopf des Bohrers in Cochem
komplett zerlegt und abtransportiert
sein. Für den Abtransport der
Einzelteile, jedes wiegt ebenfalls
Tonnen, müssen Brücken- und
Endertstraße in folgenden Nächten
komplett gesperrt werden, jeweils von
21.30 Uhr bis 4.30 Uhr: am 24., 28., 29.
und 30. November sowie am 1., 5., 6., 7.,
8., 14., 16., 19. und 22. Dezember. Für
die Dauer dieser Straßensperrungen sind
Umleitungen eingerichtet. Der örtliche
Verkehr muss über die Stadtwaldstraße
und die Kreisstraße 18 fahren. Der
überörtliche Verkehr wird, von
Kaisersesch kommend, über Laubach und
die Bundesstraße 259 nach Cochem
geleitet.
Quelle: www.rhein-zeitung.de
vom 23.11.2011
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01.06.2014 |
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